DGPPN Kongress 2012 | 21.11.12 - 24.11.12 | Berlin
So psychisch krank ist Deutschland
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Info: Die ersten Ergebnisse der jüngsten „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland“ wurden im ICC Berlin beim DGPPN-Kongress vorgestellt. Sie gibt erste Antworten auf die Frage: wie psychisch krank sind die Deutschen? So viel ist klar: jeder dritte bis vierte ist hierzulande betroffen.

Anmoderation: Wie psychisch krank ist Deutschland? Begriffe wie Stress, Burnout und Depression sind in aller Munde – jetzt wurden im Berliner ICC, beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde erste Ergebnisse einer neuen Studie vorgestellt, der „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland“ Sarah Tschernigow (sprich: Tschernigoff) berichtet:

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Beitragstext: Jeder dritte bis vierte Deutsche war in den vergangenen zwölf Monaten von einer psychischen Störung betroffen. Darunter fällt eine schwere Depression genauso wie eine harmlosere Spinnenphobie. Dr. Ulfert Hapke vom Robert-Koch-Institut, der an der Studie mitgearbeitet hat, erklärt: Häufiger sind die Störungen in den letzten Jahren wohl nicht geworden, aber die Wahrnehmung hat sich verändert.
O-Ton
Was klar steigt ist die Zahl der Krankschreibungen aufgrund psychischer Erkankungen. Für die Forscher nicht überraschend; vielmehr die Rolle des sozialen Status: Während in den Befragungen der mehr als 7.000 Bundesbürger Menschen mit niedrigem sozialen Status häufiger von einer Depression sprachen, waren Menschen mit hohem sozialen Status, nach eigenen Angaben, häufiger von einem Burnout betroffen. Die Symptome aber ähnelten sich.
O-Ton
Darüber hinaus bestätigt die Studie einen langanhaltenden Trend: dass Frauen etwa doppelt so häufig Depressionen, Schlafstörungen oder chronischen Stress erleiden wie Männer, Die hingegen öfter suchtkrank sind. Eine richtige Erklärung gibt es dafür (noch) nicht. Unterm Strich, und so fasst es Forscherkollege Frank Jacobi zusammen: die Zahl der psychisch Kranken ist hoch, aber das war sie schon immer.
O-Ton
Es bestehe also kein Grund zur Panik. Auch deshalb nicht, weil von den rund 33 Prozent aller Menschen mit psychischer Störung höchstens 6-10 Prozent so stark erkrankt sind, dass sie behandelt werden müssen.
Sarah Tschernigow ... Berlin

O-Ton: Dr. Ulfert Hapke, Mitarbeiter DEGS-Studie, Robert-Koch-Institut, 13353 Berlin.
Frank Jacobi, Mitarbeiter der DEGS-Studie, Technische Universität Dresden, 01187 Dresden
Länge: 2:31 (kürzbar)
Autor: Sarah Tschernigow

erstellt: 22.11.2012 
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