Info: Jeden Tag sterben in Deutschland drei Menschen, weil sie nicht rechtzeitig ein Spendeorgan bekommen haben. Aber selbst, wenn es ein passendes Spendeorgan gibt, heißt das noch nicht, dass es rechtzeitig und unbeschadet ankommt. Eine neue Transporthülle soll die "Ausfallquote" deutlich reduzieren.

Anmoderation: Es ist eigentlich immer ein Wettkampf zwischen Leben und Tod. Braucht ein Mensch ein neues Organ, hat er dank Transplantationsskandalen inzwischen schlechte Karten. Die Spenderaten sind seit dem Sommer um 50% zurückgegangen, hat der Verband leitender Klinikärzte beobachtet. Aber selbst, wenn noch ein passendes Organ gefunden wird, heißt das noch lange nicht, dass es auch unbeschadet bei dem Empfänger eintrifft, sagt Björn Härtel von Hering Schuppener Healthcare aus Hamburg.

O-Ton 1: "Zur Zeit werden Organe auf Eis gelagert ... Schaden nehmen ... nur vier Stunden außerhalb ... bei der Lunge sind es so ... nicht mehr verwendet werden."

Zwischenmoderation: Auf der MEDICA in Düsseldorf wird jetzt eine Alternative zu den Styroporboxen vorgestellt. Ein Apparat, der mit Monitoren, Schläuchen und sogar Blutkonserven ausgestattet ist.

O-Ton 2: "Was es eigentlich ausmacht ... dass es ... Spendeorgane außerhalb des menschlichen Körpers am Leben erhalten kann ... so dass das Organ in dieser Zeit keinen Schaden mehr nimmt.

Zwischenmoderation: Durch die Überwachungsmonitore und Sensoren soll die Ärzte zudem sehen können, ob das Organ überhaupt noch funktionstüchtig ist. Bislang sei es so, dass sie im Zweifel auf eine Transplantation verzichten und das Organ nicht einsetzen. Aber wie genau sieht so ein Transport im Organtaxi aus?

O-Ton 3: "Also im System schlägt das Herz ... die Lunge atmet ... hebt und senkt sich ... deshalb funktionieren die Organe auch besser, wenn sie ankommen."

Zwischenmoderation: Es ist also schon ein Anblick, wie aus einem Horrorfilm: Ein in einer Plastiktüte schlagendes Herz. Aber, durch diese Methode werden die Zeiten deutlich vergrößert. Bis zum wortwörtlichen Einsatzort hält ein Spenderherz 12 statt nur 4 Stunden, die Lunge sogar 24 statt nur 6 Stunden.

O-Ton 4: "Wenn Sie nur vier Stunden Zeit haben ... je mehr Zeit man hat ... desto besser kann man die Organe zuordnen ... von Schleswig-Holstein nach Bayern ... ist man schon am Limit ... um auch weitere Entfernungen zurücklegen zu können."

Abmoderation: Mehr Organe stellt dieses Gerät zwar nicht her, aber es soll zumindest die Reichweiten der Organspenden erhöhen. Vorgestellt wird die Frischhaltebox für Organe derzeit auf der MEDICA in Düsseldorf. Das ist die größte Messe für Mediziner, die noch bis Samstag (17.11.) läuft.