Info: Der Bundesgesundheitsminister hat einen schweren Auftritt im Terminkalender stehen. Er hat zugesagt, den Deutschen Krankenhaustag in Düsseldorf zu eröffnen. Am Mittwoch (14.11.) ist es soweit. Und obwohl sich rund 2.000 Ärzte, Krankenhausmitarbeiter und ihre Chefs auf den Tag freuen, wird der Minister nicht nur mit Applaus rechnen dürfen. Denn manch Krankenhaus in Deutschland steht vor dem Aus und Arbeitsplätze somit auf dem Spiel.
Anmoderation: Organtrasplantationen, Krankenhauskeime, Brustimplantat-Skandal: Wer heute ins Krankenhaus muss, dem schießen nicht selten diese Begriffe durch den Kopf. Es ist ein bisschen die Mischung aus Vertrauen-Müssen und Ausgeliefert-Sein, die Angst macht. In Düsseldorf, da treffen sich rund 2.000 Ärzte und Krankenhausmitarbeiter beim 35. Deutschen Krankenhaustag. Eröffnet wird er unter anderem von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr. Und der wird sich einiges anhören dürfen, denn die Mediziner sprechen nicht nur über Neuheiten und Fortschritte, sondern auch über die aktuelle Situation in deutschen Krankenhäusern.
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Beitragstext: O-Ton Es sind harte Worte, die Dr. Josef Düllings wählt. Entlassungen seien längst kein Tabuthema mehr, um die Kosten in Krankenhäusern zu senken, sagt der Präsident des Verbandes der Krankenhausdirektoren in Deutschland. Gleichzeitig stöhnt auch die Wirtschaft, denn die Medizintechnik leidet nach Skandalen um Brustimplantate unter einem schlechten Ruf. Zu Unrecht, mahnt Jan Wolter vom Fachausschuss Medizintechnik SPECTARIS. O-Ton Wer ins Krankenhaus muss, fühlt sich nunmal schnell ausgeliefert. Denn welcher Patient erkennt schon, ob ein Gerät am Krankenbett richtig funktioniert oder ob die Prothese sozusagen rund läuft. O-Ton Und da sind wir wieder im beim Personal. Die Techniker halten die Personalie Mensch für die oberste Fehlerquelle. Und die Krankenhäuser bestreiten das nicht einmal. Im Gegenteil. Josef Düllings erwartet das wirtschaftlich schwerste Jahr, mit Mehrarbeit für Krankenschwestern verbunden mit Sorge um den Arbeitsplatz durch Fusionen oder sogar Schließungen. Und das erhöht den Druck, den Stress und schwächt die Konzentration. O-Ton Ein möglicher Ausweg könnte es seiner Meinung nach sein, Krankenhäuser die Preise für stationäre Aufenthalte selbst festlegen zu lassen, ähnlich wie bei Hotels. Das hieße allerdings womöglich höhere Kosten für uns Patienten. Patrick Pröbsting Redaktion ... Düsseldorf; aus Düsseldorf, Patrick Pröbsting |