Pressekonferenz: China-Embargo bedroht Modebranche | 03.08.05 | Düsseldorf
Die Modemarke Tom Tailor und das China-Embargo

Info: Weitere Informationen zum EU-Embargo für chinesische Pullover und ähnliche Produkte können Sie z.B. beim German Fashion Modeverband oder beim Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels BTE bekommen.

Uwe Schröder antwortet auf folgende Fragen:

1. Wie sieht die Situation aus Ihrem Blickwinkel aus?
„...willkürlich von der EU-Kommission ein Embargo ausgesetzt... obwohl im Januar noch schriftlich gegeben, dass es nie wieder Quoten geben soll... wir haben Ware eingekauft für die nächsten Monate... Zahlungsversprechen, müssen das bezahlen... Ware liegt hier oder schwimmt noch... können sie aber nicht verkaufen, weil wir sie nicht durch den Zoll bekommen... Das allein ist eine Situation – bin seit über 40 Jahren in diesem Geschäft – so was habe ich noch nicht erlebt... für Deutschland Katastrophe... kleine Unternehmen werden das nicht durchstehen können... werden Preiserhöhungen haben... verlieren dreistellige Millionenbeträge und das wird sich auch im Steueraufkommen zeigen...
Eine Marktzerrüttung gibt es gar nicht... der Markt gibt das gar nicht her... mit welcher Begründung sollte dann eine Zerrüttung entstehen, wenn 50 – 60 Prozent mehr aus China vom Markt gar nicht aufgenommen würden..."

2. Wie erklären Sie sich denn die Situation, wenn es Anfang des Jahres noch hieß, dass Sie keine Quoten mehr zu befürchten hätten?
„Für mich ist das reines Politikum... speziell die südeuropäischen Staaten und vielleicht auch die neu aufgenommenen Staaten... Veto gegen die anderen europäischen Länder..."

3. Was bedeutet das für Konsequenzen für Ihr Unternehmen?
„...nur die Spitze des Eisberges... schätze, dass als nächstes die Hosen-Kategorie zuschlagen wird... und so wird das immer weiter gehen... wir werden uns aus China fortbewegen müssen, leider... China ist für uns unsicherer Partner geworden... wird Preiserhöhungen geben... Zeit, die nicht sehr angenehm ist..."

4. Welche Forderungen stellen Sie jetzt – oder sagen Sie, Forderungen an die EU zu stellen, ist vergebene Liebesmüh?
„...werden die EU-Kommission verklagen... andere Möglichkeit habe ich nicht..."

5. Wo ist diese Ware denn jetzt eigentlich – zum Teil schon in Deutschland oder noch in China?
„...liegen bei uns im Zolllager... verplombt und gesichert... darf erst verschickt werden, wenn sie durch Zoll gegangen ist... oder noch auf dem Schiff... oder ich muss es exportieren in Nicht-EU-Länder."

O-Ton: Uwe Schröder, Vorstandsvorsitzender, Tom Tailor AG
Länge: 5:58 (5 Antworten)
Autor: Jörg Sauerwein

erstellt: 03.08.2005 
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