Pressekonferenz: China-Embargo bedroht Modebranche | 03.08.05 | Düsseldorf
China-Embargo und der Deutsche Textileinzelhandel

Info: Weitere Informationen zum EU-Embargo für chinesische Pullover und ähnliche Produkte können Sie z.B. beim German Fashion Modeverband oder beim Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels BTE bekommen.

Klaus Magnus antwortet auf folgende Fragen:

1. Beschreiben Sie bitte die aktuelle Situation aus Ihrer Sicht...
„...vor halbem Jahr Ware bestellt... warten auf Ware, die in Zolllägern liegt, weil EU-Kommission die Auslieferung gestoppt hat."

2. Wie kam es zu diesem Stopp?
„...Verwaltungsmaßnahmen, die nicht vorhersehbar waren... Annahme, dass zu hohe Importzahlen aus China eine interne Marktstörung auslösen... wir gehen davon aus, dass die Statistik, die dem zugrunde liegt, nicht den Tatsachen entspricht, sondern aufgeblasen ist durch Planzahlen, die nicht der Realität entsprechen."

3. Also handelt es sich um ein rein statistisches Zahlenproblem?
„...auch Zahlenproblem, weil so viel Ware gar nicht importiert wird von der EU... die Steigerung in diesem Jahr liegt etwa bei 3,5 Prozent... kann der Markt verkraften... die EU hat aber in ihren Hochrechnungen erheblich höhere Zahlen..."

4. Woher kommen denn diese Zahlen?
„...Zahlen wurden von den einzelnen Ländern an die EU gemeldet... in den Ländern bei den Importeuren abgefragt... waren aber nur Planzahlen... keine realen Zahlen... sind stark aufgebläht..."

5. Was fordern Sie jetzt?
„...fordern von der EU die notwendige Vernunft... dass sie die vor einem halben Jahr georderten Strickwarenteile in den Markt hineinlässt... wir brauchen diese Lieferungen jetzt..."

6. Für wie realistisch halten Sie es, dass man Ihnen entgegenkommt?
„...bin etwas skeptisch... hoffe auf die Vernunft."

7. Was bedeutet die Situation für den Verbraucher?
„...Preissteigerungen... gewisse Teile können nicht geliefert werden... bedeutet für Fabrikanten im Zweifel die Insolvenz, weil die Ware bereits bezahlt ist..."

8. Im Moment geht es um Pullover – Strickwaren... es droht aber auch eine Ausweitung auf andere Kleidungsbereiche, die aus China kommen...
„...fürchten wir als nächstes, dass dieses nur der Anfang ist... obwohl wir Anfang des Jahres davon ausgehen konnten, dass das frei ist und die Quoten wirklich weggefallen sind."

9. Wer profitiert von dieser Situation?
„In Deutschland wird keiner profitieren... aber andere Länder haben diese Maßnahme gefordert, um ihre eigenen Betriebe, sprich Produktionsstätten, zu schützen."

10. Welche Länder sind das zum Beispiel?
„...schwarzen Peter nicht beim Namen nennen... zum Teil um das Mittelmeer... aber auch einige der neuen Beitrittsländer in die EU."

O-Ton: Klaus Magnus, Präsident, Bundesverband Deutscher Textileinzelhandel BTE
Länge: 4:38 (10 Antworten)
Autor: Jörg Sauerwein

erstellt: 03.08.2005 
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