mekonet Fachtagung 2012 | 12.06.12 | Köln
Zeugnis-Angst am letzten Schultag - So reagieren Eltern richtig
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Info: Ein Blatt voller Zahlen entscheidet jedes Jahr aufs Neue über die Zukunft unserer Kinder. Lehrer vergeben Noten, und wenn die nicht passen, droht zu Hause eine Menge Ärger. Zumindest fürchten das viele Kinder und Jugendliche. Um Ihnen die Zeugnisangst zu nehmen, sollten Eltern wissen, wie sie richtig reagieren.
Weitere Tipps: www.nummer-gegen-kummer.de

Anmoderation: Eigentlich hat es sich ja schon vor Wochen angekündigt, jetzt ist der Tag aber tatsächlich gekommen: Es gibt Zeugnisse. Bauchschmerzen und den Kopf voller Sorgen - selten haben Kinder so viel Bammel nach Hause zu kommen, wie in diesen Tagen. Wie reagieren Papa und Mama, welche Strafe erwartet mich und vor allem, wie geht es weiter? Diese Fragen stellen sich Ihre Kinder womöglich heute, wenn es mit dem schlechten Zeugnis nach geht. Und Sie fragen sich, wie Sie richtig mit den Noten Ihres Kindes umgehen. Darüber haben wir mit Rebecca Maier gesprochen. Sie arbeitet beim Verein "Nummer gegen Kummer", einer Art Notrufnummer für Kinder und Jugendliche, die anonym am Telefon über ihre Sorgen sprechen können.

O-Ton 1: "Schimpfen und Bestrafung ist sicherlich ... kein Kind, kein Jugendlicher schlecht in der Schule sein will ... also, impulsiv zu reagieren oder zu drohen ... das funktioniert meistens nicht."

Zwischenmoderation: Dabei wäre es ja einfach, gute Noten mit Taschengeld zu belohnen - und bequem. Davon werden die schlechten Noten aber nicht besser. Der Reiz der Belohnung hält für das Schuljahr nicht lang genug vor und gerät mit jedem Schultag mehr in Vergessenheit. Wichtiger sei es, Weichen zu stellen, rät die Expertin.

O-Ton 2: "Ich würde empfehlen einen Zeitpunkt zu wählen ... nicht einfach zwischen Tür und Angel ... und das auch ankündigt, ich würd gerne mit dir reden ... zu überlegen, nutzt der Nachhilfelehrer was, nutzt ein Schulwechsel was ... es gibt ja viele, viele Möglichkeiten."

Zwischenmoderation: Es hilft ja schon, sich daran zu erinnern, wie es einem selbst ging, damals, als die Schule vorbei war und das Mittagessen anstand. Vielleicht hätten Sie sich auch das ein oder andere mal gewünscht, nicht direkt die Reaktion ihrer Eltern mitzubekommen. Darum sei es manchmal auch gut, eine Art neutralen, öffentlichen Raum aufzusuchen, wie zum Beispiel ein Restaurant, sagt Rebecca Maier.

O-Ton 3:  "Also, man kann sich ja auch verabreden ... das Kind hat sich angestrengt ... das kann man honorieren ... wie auch immer, man kann Essen gehen  ... und sagen, das war eigentlich ein ziemlich schlechtes Schuljahr ... das war richtig gut, da sollte ich mich mal dran erinnern, wie ich das hinbekommen habe ... und wie kann ich das übertragen auf die anderen Fächer?"

Abmoderation:  Und, wenn ich mich an meine erste fünf zurück erinnere, weiß ich noch genau, was mir am meisten geholfen hat, meine Sorgen zu nehmen. Meine Mutter verriet mir nämlich, dass sie sogar mal eine Sechs in Mathe hatte.

O-Ton: Rebecca Maier, Medienpädagogin und Kommunikationswissenschaftlerin, Nummer gegen Kummer e.V., 42275 Wuppertal
Länge: 1:59 (3 Antworten, einzeln einsetzbar)
Autor: Patrick Pröbsting

erstellt: 21.06.2012 
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