Info: Sie sollen das Autofahren sicherer machen, kosten aber bei jedem Autokauf extra. Und das nicht zu knapp. Und obwohl seiner eigenen Ansicht nach die Systeme noch nicht ausgereift genug sind, um sie zur Pflicht zu machen, macht sich der Deutsche Verkehrssicherheitsrat für mehr Assistenzsysteme im Auto stark.
Anmoderation: Jetzt dürfen Sie bitte nicht erschrecken:
O-Ton Atmo quietschende Reifen
Dieses Geräusch treibt mir die Gänsehaut auf den Rücken. Als gehörte quietschendes Gummi auf Asphalt zu einem neuen Instinkt des Großstadtmenschen. Das verheißt nichts Gutes. Damit wir das Geräusch deutlich seltener zu hören bekommen, soll uns Technik beim Autofahren helfen. Je mehr, desto besser - sagt der Deutsche Verkehrssicherheitsrat - mit Blick auf die Anzahl der Menschen, die im vergangenen Jahr auf deutschen Straßen ums Leben gekommen sind. Rund 4.000 waren das. Welf Stankowitz ist Verkehrsexperte des Sicherheitsrats. Herr Stankowitz, gibt es denn Technik im Auto, die unser Leben retten kann?
O-Ton 1: "Die Assistenten gibt’s ... bis hin in die kleinste Klasse ... bislang noch einen Aufpreis kosten ... uns ärgert das immer wieder ... bis zu 50% der Unfälle verhindern können ... in Zukunft auch zusehen, dass die Fahrerassistenzsysteme ... zur Pflicht werden."
Zwischenmoderation: Wenn es die Technik schon gibt, Leben zu retten und schwere Verletzungen zu vermeiden - wen sehen Sie denn in der moralischen Verpflichtung, diese Systeme dann auch anzubieten? Sind es die Hersteller, muss das gesetzlich vorgeschrieben sein, also die Politik oder sind wir selbst für unser Wohl verantwortlich und müssen dafür mehr Geld ausgeben?
O-Ton 2: "Also, im Moment sehen wir ... auch, wenn sie etwas teurer sind, wäre es gut ... wir sind aber noch nicht soweit, dass wir es als pflichtmäßig ... Entwicklungschancen behindern ... erst, wenn wir da an einem bestimmten Zeitpunkt sind ... wie ESP zum Beispiel ... zur Pflicht machen."
Abmoderation: Bleibt die Frage, ob Autofahrer sich Technik anschaffen möchten, die noch verbessert werden kann. Immerhin sind die Ansätze heute schon sehr vielfältig. Systeme, die erkennen, ob der Wagen hinter uns angeschossen kommt und wir das Überholen lieber sein lassen sollten oder umgekehrt: Sensoren, die ausrechnen, ob wir noch rechtzeitig vor dem Gegenverkehr überholen können. Ohne den Moralapostel spielen zu wollen; bei aller Technik bleibt ein Grundsatz immer bestehen: wer morgen noch fahren möchte, sollte heute auch ankommen.
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