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Info: Mobbing ist nicht witzig. Deutschlandweit häufen sich die Fälle von sogenanntem "Cybermobbing". In Nordrhein-Westfalen will die Landesanstalt für Medien ein Projekt starten, um Kindern und Jugendlichen zu helfen. Sie will Schüler zu Medienscouts ausbilden. Das sind Internetprofis, die ihren gleichaltrigen Mitschülern Tipps gegen Mobbing im Internet geben können und wissen, wie sie zum Beispiel sicherer auf Facebook & Co. unterwegs sind. Im Sommer startet die Anmeldephase für das Projekt.
Anmoderation: "Saskia ist doof und stinkt" - irgendwo im Internet, fünf einfache Wörter, die ein ganzes Leben verändern können. "Cybermobbing" ist der neu-modische Begriff hierfür - also im Internet andere herunterputzen. Dass das kein Spaß ist und nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte, zeigt ein Pilotprojekt, dass in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr starten soll. Die Landesanstalt für Medien will jugendliche Schüler zu Medienscouts ausbilden. 100 Schulen sollen an dem Projekt teilnehmen.
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Beitragstext: O-Ton Atmo Was früher durch das Klingeln der Pausenglocke abrupt beendet war, ist heutzutage 24 Stunden, sieben Tage die Woche möglich: Mitschüler beleidigen und heruntermachen, sogenanntes Cybermobbing. Das Internet macht es möglich. Das Projekt "Medienscouts" soll jetzt helfen, dass Schüler Hilfe finden. Und zwar bei denen, denen sie vertrauen - ihren Mitschülern, sagt Marco Filecca. Er ist Lehrer am Elsa-Brändström-Gymnasium in Oberhausen, das als erste Schule Jugendliche zu Internetprofis ausbildet. O-Ton Das Ziel ist es, Jugendliche fit im Umgang mit Handies und sozialen Netzwerken im Internet zu machen. Sie lernen zum Beispiel, dass sie nicht ungefragt Fotos von anderen hochladen dürfen oder welche Strafen es gibt, wenn sie illegal Filme und Musik herunterladen. Dieses Wissen sollen sie ihren Mitschülern weitergeben. O-Ton Aber nicht nur Schülern sollen die Medienscouts helfen, auch Eltern bekommen Unterricht: Facebook-Unterricht. Der 15-jährige Elias Trewin ist einer der ersten Medienscouts und hat schon Elternabende zum Thema Facebook geleitet. O-Ton Vier Tage hat seine Ausbildung zum Medienscout gedauert. Er ist seither Ansprechpartner für Mitschüler, die sich im Internet gemobbt fühlen und von anderen beleidigt werden. Trotz seiner neuen Kenntnisse gibt es aber auch Momente, in denen Elias an seine Grenzen stößt. O-Ton Denn so hübsch modisch der Begriff "Cybermobbing" ist, dahinter verstecken sich teils dramatische Schicksale - Kinder und Jugendliche, für die der Spaß der einen, das eigene Leben völlig ruiniert, sagt Psychologie-Professor der Uni Duisburg-Essen Matthias Brand. O-Ton Er rät auf keinen Fall zurück zu mobben und sich jemandem, wie zum Beispiel den Eltern oder Lehrern anzuvertrauen. Auch die Nummer-gegen-Kummer, einer anonymen Beratungsstelle für Kinder und Jugendliche, sei eine Überlegung wert. Deutlich näher am Geschehen sind jedoch die Medienscouts, wie Elias Trewin. Er zieht aus seiner Ausbildung zum Internetprofi auch einen ganz persönlichen Nutzen. O-Ton Denn auch, wenn man nur Freunde und Bekannte in der Freundesliste hat - einmal im Internet veröffentlicht, haben Nutzer keine Kontrolle mehr über ihre Informationen und Fotos. Patrick Pröbsting Redaktion ... Köln |