Info: Kupferdiebe gehen inzwischen wie Posträuber im Wilden Westen vor und überfallen auf deutschen Autobahnen mit vorgehaltener Waffe Lastwagenfahrer. Der steigende Wert des Metalls macht den Kupferdiebstahl zu einem immer lohnenderen Geschäft. Das haben deutsche Firmen erkannt und rüsten auf.

Anmoderation: Gestohlene Blumenvasen vom Friedhof, die plötzlich fehlende Regenrinne am Neubau oder private Wertstoffsammler mit mäßig angenehmer Musik aus dem LKW Lautsprecher am Samstag Morgen. Das alles haben wir zum großen Teil dem steigenden Wert von Kupfer zu verdanken. Mit 6,50 pro Kilogramm ist es inzwischen sogar so wertvoll, dass organisierte Banden darauf Jagd machen. Wir haben mit Unternehmern gesprochen, wie sie damit umgehen.

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Beitragstext: O-Ton
Der Vorfall ist schon einige Jahre her, sagt Ullrich Hetzler von der Isabellenhütte Heusler. Inzwischen dürfte der, wohlgemerkt, ehemalige Mitarbeiter auch zweimal überlegen, ob er Kupfer im Zigarettenautomaten versenkt. Die Isabellenhütte stellt unter anderem Kupferdrähte her, die 50.000 Euro pro Kilo wertvoller sind als Gold.
O-Ton
Es gibt eine ganze Reihe von Maßnahmen, wie Kupferunternehmen in Deutschland versuchen, ihr Kupfer zu schützen. Die kleinen Kupferdiebstähle seien da kein Problem. Wenn zum Beispiel ein Mitarbeiter für 10 Kilo Kupfer - rund 65 Euro - seinen Job auf’s Spiel setzt, ist das schön blöd, findet Ullrich Hetzler. Schlimmer sind die organisierten Banden. Die gehen clever mit gefälschten Abholscheinen und geklauten LKW Planen vor, so dass von außen alles rechtmäßig erscheint - und schwupps, ist eine LKW Ladung Kupfer weg. Dann können die Firmen nur noch abwarten, wo ihr Kupfer wieder auftaucht.
O-Ton
Ähnlich wie eine DNS Analyse. Das nimmt zum Beispiel die Deutsche Bahn wörtlich - weil so viel von den Baustellen der Bahn geklaut wird, besprüht die Bahn inzwischen Kabel und Drähte mit künstlicher DNS. Zwar schützt das nicht vor Diebstahl, aber sie haftet an den Tätern und sie können im Nachgang überführt werden. Stefan Gröner vom Kupferhersteller Aurubis setzt da früher an und schreibt Lieferungen nicht mehr im Internet aus.
O-Ton
Ein Unternehmer geht übrigens immer auf Nummer sicher. Jedes Jahr bestellt er feinsten Draht und packt seinen Jahresbedarf persönlich in einen Aktenkoffer und fliegt mit ihm auf dem Schoß nach Hause.

Patrick Pröbsting Redaktion ... Düsseldorf