ProWein 2012 | 04.03.12 - 06.03.12 | Düsseldorf
Kunststoff und Schraubverschluss: ziehen wir bald den letzten Korken?
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Info: Die Flasche zwischen die Beine gepresst oder mit immer größer werdender Spannung über der weißen Sonntagstischdecke - mit Weintrinken verbinden viele Menschen das mehr oder weniger gekonnte Ziehen des Korkens aus dem Flaschenhals. Inzwischen drängen aber neue Verschlüsse auf den Markt. Bedeuten Kunststoff- oder Schraubverschlüsse das Ende des Korkens, wie wir ihn gewohnt sind?

Anmoderation: Früher gab es bei jeder Flasche Wein Spannung bis zum ersten Tropfen. Ist der Wein verkorkt oder kann ich ihn genießen. In Düsseldorf, da läuft gerade die wohl wichtigste Messe für Weinliebhaber - die ProWein. Die ist allerdings nur für Fachbesucher. Also haben wir unseren Reporter Patrick Pröbsting für Sie über die Messe geschickt.

Frage 1: Patrick, verkorkter Wein. Ist das heute denn immer noch ein Problem?

Frage 2: Hm, wenn ich jetzt Schraubverschlüsse höre - das klingt gerade bei Wein ja eher nach einer billigeren Wahl. Ist das noch so?

Frage 3: Jetzt loben die Experten den aktuellen Jahrgang als besonders wertvoll. Worauf muss ich denn achten, wenn ich Wein bis zu meiner Silberhochzeit aufbewahren möchte?

Abmoderation: Der Schraubverschluss für Weinflaschen ist also erste Wahl für alle, die ihre Flaschen ein bisschen einlagern wollen. Wer auf echtes Weinstuben-Feeling beim genießen steht, greift aber eher noch zum echten Korken. Infos und Tipps von Weinexperte Ernst Büscher und unserem Reporter Patrick Pröbsting waren das. Besten Dank

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Antwort 1: Ja, wer ihn einmal probiert hat, der vergisst das nicht so schnell. Verkorkter Wein schmeckt nicht unbedingt schimmelig, aber doch schlechter und das Vergnügen ist dahin. Dennoch gehen viele Weintrinker das Risiko eines verkorkten Weines ein und kaufen Flaschen mit echtem Korkverschluss. Sei es aus Unwissenheit, sagt Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut, oder eben, um das Ritual des Flaschenöffnens zu genießen.
O-Ton
In Deutschland sei das Verhältnis derzeit übrigens relativ ausgeglichen. Ein Drittel der Weine sind mit echtem Kork verschlossen, ein Drittel mit Kunststoffkorken und ein Drittel mit Schraubverschlüssen.

Antwort 2: Ja, das kann ich durchaus nachvollziehen. Die ersten Weine mit Schraubverschluss habe ich auch im Supermarkt eher auf Knöchelhöhe gesehen. Inzwischen habe sich das aber geändert, sagt Weinexperte Ernst Büscher.
O-Ton
Außerdem eignet er sich auch, um Weine einzulagern. Denn beim Schraubverschluss gibt es nicht das Problem, dass der Korken austrocknet, Luft eindringt und der Wein schlecht wird.

Antwort 3: Beim Einlagern sollten Flaschen mit echtem Kork auf jeden Fall liegen, eben damit der Verschluss nicht austrocknet. Ansonsten kommt es zunächst auf die Farbwahl des Weines an.
O-Ton
Übrigens, es muss nicht immer der kalte Keller sein. Hauptsache die Temperaturen wechseln nicht allzu stark im Laufe des Jahres. Hier empfiehlt der Experte zum Beispiel das Schlafzimmer, hier heizen die wenigsten und es ist meist der kühlste Raum in der Wohnung. Die Kisten einfach unter’s Bett schieben und schon kann ich auch als Wohnungsmieter Wein einlagern.

O-Ton: Ernst Büscher, Pressesprecher Deutsches Weininstitut, 55116 Mainz
Länge: 2:52 (3 Antworten, kürzbar und einzeln einsetzbar)
Autor: Patrick Pröbsting

erstellt: 05.03.2012 
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