  
Info: Ob U-Bahn-Schläger oder Mobber in der Schule - die Medien sind voll von neuen Berichten über aggressive Kinder und Jugendliche. Ein Kinder- und Jugendpsychiater erklärt, welche neuen Dimensionen der Gewalt es gibt und wie man einschreiten kann, ohne Angst haben zu müssen.
Anmoderation: Die Medien sind voll von Berichten über Kinder und Jugendliche, die andere Menschen brutal zusammenschlagen. Und oft passieren diese Übergriffe dort, wo es eigentlich genug Publikum gäbe, das einschreiten könnte: auf der Straße oder in U-Bahnhöfen. Doch die Angst selber Opfer zu werden, wiegt bei vielen zu schwer. Und sie ist nicht unbegründet. Prof. Dr. med. Franz Resch ist Ärztlicher Direktor an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Heidelberg. Herr Resch, nimmt die Aggression und Gewalt bei Kindern und Jugendlichen zu oder ändert sich nur unsere Wahrnehmung?
O-Ton 1: "Ich würde eher das zweitere sagen. ... das Gesamtausmaß an Tätern ist eher rückläufig ... vermehrt gewalttätige Einzeltäter ... was bringt sie dazu, solche medialwirksamen Aktionen zu setzen?"
Zwischenmoderation: Weil Sie eben von Medienwirksamkeit sprechen: mit dem Handy werden Gewalttaten gerne gefilmt und dann im Internet, zum Beispiel auf youTube, veröffentlicht. Laden solche Plattformen dazu ein, Gewalt auszuüben, weil sie daraus ein Event machen?
O-Ton 2: "Einerseits ja. Solche Plattformen können motivierend wirken ... Gruppen zusammenführen ... Aber es gibt auch mediale Gewalt ... ohne, dass körperlich Gewalt angewendet wird."
Zwischenmoderation: Woher kommt eigentlich die Aggression bei Kindern und Jugendlichen?
O-Ton 3: "Aggression als solche ist normal ... kultiviert werden muss durch Erziehung ... Verwahrlosung ... Syndrom der kalten Schulter, eine Nichterfüllung von kindlichen Bedürfnissen ... negativ verändert."
Zwischenmoderation: Wenn ich Zeuge von Gewalt werde, was kann ich tun? Insbesondere, wenn ich körperlich unterlegen bin?
O-Ton 4: "Jeder Mensch hat ein Handy ... Notknopf betätigt ... Täterbeschreibung ... Es geht um dieses Wahrnehmen und dieses Hilfe holen."
Abmoderation: Danke sehr Prof. Dr. med. Frank Resch, Kinder- und Jugendpsychiater aus Heidelberg.
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