Info: Nach dem Tod von Robert Enke wurde eine neue Debatte entfacht: Gehen psychische Erkrankungen und Leistungssport eigentlich zusammen? Ein Jahr nach dem Unglück ist das Thema auch Fokus auf dem DGPPN Kongress, der bis zum 27.11. in Berlin stattfindet. O-Töne vom Präsidenten der DGPPN und dem Arzt von Robert Enke.
Anmoderation: Darf ein Leistungssportler psychisch krank werden? Oder verliert er dann seinen Job? Was hat sich ein Jahr nach dem tragischen Selbstmord von Nationaltorwart Robert Enke im Bereich Sportpsychiatrie getan? Auf der Tagung der DGPPN in Berlin werden diese Fragen derzeit besprochen. Reporterin Sarah Tschernigow über die Frage: gehen Spitzensport und Krankheit wirklich zusammen?
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Beitragstext: O-Ton Prof. Frank Schneider, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde meint, wenn Prominente sich outen, depressiv oder ausgebrannt zu sein, steht ihr Job auf dem Spiel. Auch Nationaltorwart Robert Enke fürchtete damals das Ende seiner Profikarriere. O-Ton Zusammen mit der Robert-Enke-Stiftung macht sich die DGPPN dafür stark, dass psychische Erkrankungen im Leistungssport besser oder ÜBERHAUPT akzeptiert werden. Enkes behandelnder Arzt Valentin Markser bestätigt, dass ein Outing dort im Grunde nicht möglich ist. O-Ton Der Tod von Robert Enke vor einem Jahr hat zumindest einen Aufschrei bewirkt. Eine Veränderung hin zu mehr Toleranz ist ein langer Prozess, sagt Markser, aber es bewegt sich etwas. O-Ton Es muss noch viel passieren, damit Leistungssport und psychische Erkrankungen wirklich zusammengehen. Und selbst bei optimaler Betreuung und einem respektvollen Umgang miteinander, müssen sich Angehörige und Ärzte eingestehen, dass sie vermutlich nicht jeden retten können. Robert Enke ließ damals sein Umfeld in dem Glauben, er könne sein Leben bewältigen. Nicht mal sein Psychiater wusste, wie schlimm es um ihn stand. Sarah Tschernigow, Redaktion ... Berlin.
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