Info: Ein bunter Beitrag über einen Stress-Parcours und eine 59-Jährige, die sich sicher ist, vollkommen stressresistent zu sein ... auch nach dem dritten Fehler ... aber was kümmert es sie - schließlich geht sie eh bald in den Ruhestand!
Anmoderation: Das Wort "Arbeitsstress" dürfte vielen von Ihnen bekannt vorkommen. Doch Stress ist nicht nur nervig, es geht auch erheblich auf die Gesundheit und ist Verursacher vieler Fehler. Auf der internationalen Fachmesse A+A 2009, in Düsseldorf, geht es um den Arbeitsschutz und die Arbeitsmedizin - ein Bereich, den man hier finden kann: die Stressreduktion. Unser Reporter Tim Sauerwein war einmal unterwegs, auf den Pfaden der StressPassage.
----------------
Beitragstext: O-Ton So beginnt der Weg durch die StressPassage, über einen Kopfhörer bekommt der Proband Befehle mitgeteilt, Reinhard Lenz vom Institut Input. O-Ton Und nicht zuletzt der Mann im Ohr, der einen ständig treibt und nervt. Doch Waltraudt Brandt-Böken ist stressresistent, so behauptet sie selbst von sich. O-Ton Die 59-jährige Betriebsrätin, die in einem Unternehmen beschäftigt ist, das Dichtungssysteme herstellt, ist dort für den Arbeitsschutz zuständig. Stress gehört auf jeden auch Fall dazu. Und wie Stress-unempfindlich sie tatsächlich ist, wird gleich in der ersten Kabine deutlich. O-Ton Und über den Kopfhörer wird sie immer wieder gefragt, wann sie denn nun endlich fertig ist... O-Ton Bei der nächsten Station soll Waltraudt Brandt-Böken innerhalb von zwei Minuten so viele Nägel in einen Holzbalken schlagen wie es geht - das Ergebnis zählt, Fehlschläge werden haarklein dokumentiert - kein Problem für die Betriebsrätin, doch an Position drei des Stress-Parcours geht es darum, aus großen Behältern Salz und Pfeffer in kleine Streuer umzufüllen. Ein Halogenstrahler scheint einem dabei ins Gesicht und daneben versucht ein Ventilator das Vorhaben ebenfalls zu stören. Und dann ist es passiert - die Ruhe selbst hat den gerade befüllten Streuer einfach wieder umgeschmissen. O-Ton Fehler passieren, doch zugeben woran es liegt, mögen die wenigsten, so Reinhard Lenz. O-Ton Und dann geht es für unsere Testperson weiter - mit den Fehlern. O-Ton So ein Stressparcours verdeutlicht einem schnell, wie stressanfällig man tatsächlich ist - doch die gute Nachricht, man kann etwas dagegen tun. Entspannungsmethoden wie Yoga können schon helfen und die Unternehmen wird es freuen, denn durch gesunde Mitarbeiter - weniger Krankheitstage. Waltraudt Brandt-Böken kümmert es aber wenig, ob ihre Passagen-Fehler nun doch stressabhängig waren oder nicht - sie geht im kommenden Jahr in den stressfreien verdienten Ruhestand.
Tim Sauerwein, Redaktion Düsseldorf
|