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Anmoderation: Glas umgibt uns überall. Und auch wenn die Colaflasche nicht mehr aus Glas, sondern aus Kunststoff ist, so gibt es doch genügend Bereiche, wo Glas kaum wegzudenken ist. In Düsseldorf läuft noch bis zum Samstag die glasstec 2004 – die internationale Leitmesse rund ums Glas. Und spätestens auf dieser Messe merkt man, dass Glas wirklich nicht einfach Glas ist. Da gibt es natürlich die neuesten Innovationen zu sehen und Jörg Sauerwein hat sich für uns in den Messehallen umgeschaut...
Frage 1: Jörg, was hast Du da für neue Dinge in Sachen Glas gefunden?
Frage 2: Das klingt ja durchaus nicht unpraktisch – ansonsten ist das mit den Dioden aber ja vor allem eine eher optische Geschichte, die nicht unbedingt nur praktische Aspekte hat. Gibt’s denn auch so richtig praktische Entwicklungen, die auch für Otto-Normal-Verbraucher interessant sein können?
Abmoderation: Innovationen aus Glas auf der glasstec 2004 in Düsseldorf, die noch bis zum Samstag läuft. Dankeschön Jörg Sauerwein.

Antwort 1: Also erst mal wird man hier erschlagen von den Eindrücken, wie vielfältig man Glas einsetzen kann und wie völlig unterschiedlich Glas wirken kann. Da gibt es zum Beispiel die Firma Glas Platz aus Wiehl, die bauen mit einem patentierten Verfahren viele klitzekleine Leuchtdioden in eine Glasscheibe ein, die Stromleitungen im Glas sind aus einem so feinen Material, dass man sie quasi nicht erkennen kann, so dass in einem Fenster ein fast magischer heller Sternenhimmel entsteht. Aber das ganze ist nicht nur eine Spielerei, hat mir Firmeninhaber Karl Otto Platz erklärt...
O-Ton Platz
So was wirkt natürlich sehr modern – sehr edel – und wer will kann das ganze auch für zuhause nutzen – zum Beispiel in Form einer Schreibtischplatte aus Glas, die von selbst leuchtet. Ein Quadratmeter kostet dann so ab etwa 400 Euro. Denkbar sind übrigens auch noch ganz andere Einsatzgebiete – zum Beispiel könnte das Warndreieck im Auto direkt in der Heckscheibe mit solchen Dioden eingebaut werden und dann im Falle einer Panne sehr hell und vom weiten erkennbar leuchten...
Antwort 2: Viele Dinge sind natürlich eine Frage des Preises, aber da gibt es schon sehr praktische Geschichten. Zum Beispiel habe ich hier eine Firma gesehen, die Fensterjalousien direkt in das Fenster einbaut. Also eine Doppelglasscheibe – und drinnen ist dann die Jalousie, die per Knopfdruck hoch und runter gefahren wird. Vorteil unter anderem so der Hersteller: dadurch dass die Jalousien im Fenster integriert sind, können sie nicht durch Einflüsse von außen kaputt gehen. Dreck oder Wasser zum Beispiel kommt eben gar nicht dran. Oder aber man lässt die Jalousien direkt weg und geht über zu den selbst tönenden Scheiben. Entweder automatisch oder per Regler können die Scheiben abgedunkelt werden, so dass die Sonne nicht mehr so stark hinein scheint oder aber sie werden auf Knopfdruck richtig milchig, dass niemand mehr hineinschauen kann. Glas wird immer multifunktionaler, hat mir auch Siegfried Glaser bestätigt – er ist der Vorsitzende des glasstec-Ausstellerbeirates...
O-Ton Glaser
Und auch in Sachen Glasbearbeitung gibt es immer mehr Innovationen, viele kennen inzwischen ja schon diese dreidimensionalen Bilder, die man mit einem Laserstrahl in einen brennen kann. Da kann dann das eigene Gesicht auf einmal in einem Glaswürfel erscheinen – die Firma Vitro Laser aus Minden stellt zum Beispiel diese Technik her. Und die haben das ganze jetzt aber weiterentwickelt. Sie bohren jetzt Löcher ins Glas mit einem Durchmesser von unter einem zehntel Millimeter – dabei könnte das Bohrloch zuerst rund, dann dreieckig und dann viereckig werden und das ganze kann dann auch noch um die Ecke gebohrt werden. Wofür man das braucht? Das habe ich Christof Wöste von Vitro Laser auch gefragt...
O-Ton Wöste
Aber wenn man erst mal die Lösung hat, dann wird sich dafür auch schon noch das passende Problem finden.