Info: Die teuersten Gemälde auf der Art Cologne werden von der Schweizer Galerie Henze & Ketterer ausgestellt. Einmal Ernst Ludwig Kirchners "Nacktes Mädchen auf Diwan" für 2,4 Millionen Euro und Max Pechsteins "Hafen" für den gleichen Preis.

Anmoderation: Kunstfans aus aller Welt reisen in diesen Tagen nach Köln zur internationalen Kunstmesse "Art Cologne". Und da kann man die Kunstwerke nicht nur bestaunen, sondern auch kaufen. Vorausgesetzt man hat das nötige "Kleingeld". Satte 2,4 Millionen Euro kosten die teuersten Gemälde auf der Art Cologne. Unter anderem das Bild "Nacktes Mädchen auf Diwan" von Ernst Ludwig Kirchner. Ein Gemälde in grellen Farben, auf dem man eine nackte Frau sieht, die auf einem Diwan liegt - der Titel lässt es ja schon erahnen.
Und nackte Frauen waren für den Expressionisten ein ganz großes Thema, sagt der Besitzer des Bildes, Galerist Wolfgang Henze:

O-Ton 1: "Das geht so weit, dass jede Frau, die in seine Nähe kam, sich ausziehen musste ... und das auch tat! ... und dann wurde "geaktet"... dann wurde erotische Energie in künstlerische Energie umgesetzt."

Zwischenmoderation: Ein Akt für über 2 Millionen Euro. Interessant ist aber vor allem die Geschichte dahinter. Der Künstler und Gründer der so genannten Künstlergemeinschaft "Brücke" hatte eine ganz spezielle Technik und scheint ein ziemlich aufregendes Leben gehabt zu haben:

O-Ton 2: "Das war nicht wie normales Aktzeichnen ... es war ganz kurz und schnell und aus der Bewegung heraus empfunden ... die Brücke-Künstler hatten in ihren Ateliers in Dresden ein sehr freizügiges Leben ... die jagten ihre nackten Gefährtinnen da durch die Ateliers und durchs Gebüsch ... und malten sie dann, die mussten sich immer bewegen ... diese Eindrücke entstanden in der Bewegung.

Zwischenmoderation: Eine ganz außergewöhnliche Technik hat also dieses Werk entstehen lassen. Und? Gefällt es?

O-Ton 3: "Ne, aufhängen würde ich mir das nicht ... ich hab da gar kein Geld für ... ist mir zu bunt ... also, mein Geschmack ist es jetzt nicht ... ich hätte das auf 200.000 geschätzt ... aber krass, 2,4 Millionen Euro für so’n ... also, mein Geschmack ist es überhaupt nicht!"

Zwischenmoderation: Dafür aber vielleicht der Geschmack von anderen Besuchern. Gibt es denn schon Kunstfans, die Interesse geäußert haben?

O-Ton 4: "Interessenten haben wir eine ganze Menge, aber noch Keinen, der einen solchen Preis bezahlen möchte ... das dauert immer etwas länger in einer solchen Preiskategorie"

Abmoderation: Na, Glück gehabt. Wenn Sie noch 2,4 Millionen Euro übrig haben sollten. Noch bis zum Sonntag können Sie sich die teuersten Gemälde auf der "Art Cologne" in Köln anschauen.