H2EXPO 2004 | 15.09.04 - 17.09.04 | Hamburg
O-Töne: "Woran hakt es bei der Umsetzung der zukunftsträchtigen Technologie?"

Johannes Töpler antwortet auf folgende Fragen:
1. Die Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologie setzt sich in Deutschland nur sehr schleppend durch, ein Grund dafür ist für Sie die nicht ausreichende Unterstützung der Politik?
„...wir würden von der Politik erwarten, auch finanziell mehr zu tun, um Infrastruktur zu fördern... außerdem auch Planungssicherheit für die Industrie zu schaffen... Besteuerung ist zu hoch..."
2. Fühlen Sie sich von der Politik ausgebremst?
„Hängt von verschiedenen Ministerien ab... Umweltministerium und Verkehrsministerium möchten fördern... das Wirtschaftsministerium hat früher gefördert und jetzt etwas zurückgezogen... tut im Augenblick relativ weh..."
3. Warum ist die Förderung in den USA so viel höher und setzt sich auch eine Technik wie z.B. bei Hybridfahrzeugen besser durch?
„Liegt teilweise an der Gesetzgebung... Kalifornien ist vorgesprescht... Fahrzeuge ohne Emissionen sind vorgeschrieben... schwappt in Nachbarstaaten über... Amerikaner haben insbesondere in Kalifornien bessere gesetzliche Voraussetzungen."
4. Wie genau sieht das in Kalifornien aus – dort fahren ja nach wie vor noch Benzinfahrzeuge?
„...gewisser prozentualer Anteil muss emissionsfrei sein... sonst dürfen Hersteller in einer Frist dort keine Fahrzeuge mehr verkaufen... Industrie hat Planungssicherheit..."
5. Auch die finanzielle Unterstützung der Forschung sieht in den USA ganz anders aus als in Deutschland...
„...zusätzlich zu einem 300-Millionenprogramm für fünf Jahre im März 2003 noch mal ein 1,4-Milliardenprogramm für fünf Jahre ins Leben gerufen..."
6. Wann werden wir die Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologie im täglichen Leben nutzen?
„...im Augenblick bei Automobilfirmen Testflotten von 50 bis 100 Fahrzeugen... das wird bis 2010 erhöht... je nach Ergebnissen dann noch ein paar Jahre... eventuell ab 2015 bis 2020..."
7. Man hat doch aber schon vor Jahren wasserstoffgetriebene Fahrzeuge vorgestellt – woran liegt es, dass dort immer noch keine Serienreife möglich ist?
„...es funktionierte... aber nur im Prinzip... Teufel steckte im Detail... Kaltstart, teure Platinbelegung der Katalysatoren... andere technische Probleme... Lösung hat länger gebraucht... ein zweiter Grund ist, dass es keine technischen Regelwerke gab und gibt, wonach sich z.B. der TÜV richten kann... dauert unglaublich lange..."

O-Ton: Dr. Johannes Töpler, Vorstandsvorsitzender, Deutscher Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband e.V., Berlin (www.dwv-info.de)
Länge: 6:19 (7 Antworten)
Autor: Jörg Sauerwein

erstellt: 16.09.2004 
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