Info: Welche psychotherapeutische Maßnahme ist für wen geeignet? Was kann man als Angehöriger von psychisch Kranken tun? Warum werden Menschen, die zum Therapeuten gehen, in der Gesellschaft belächelt? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigt sich der DGPPN-Kongress. Mehr als 7.000 Teilnehmer aus wissenschaftlichen Fachkreisen werden erwartet, um neue Entwicklungen im Bereich der Psychiatrie zu aufzuzeigen.
Anmoderation: Seit Mittwoch, den 26.11. tagt der DPGGN-Kongress im ICC Berlin – Europas größte wissenschaftliche Tagung der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde. In Vorträgen und Gesprächsrunden debattieren Experten aus Wissenschaft und Forschung neue Trends und Entwicklungsperspektiven unter dem Überbegriff Psychiatrie als therapeutische Maßnahme. Unsere Reporterin Sarah Tschernigow ist vor Ort und hat die wichtigsten Themen herausgefiltert.
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Beitragstext: Psychopharmaka, Verhaltenstherapie, Patientenverfügung - alles Themen, die viele Menschen persönlich betreffen, aber immer noch häufig tabuisiert werden. Mehr als 7.000 Teilnehmer diskutieren beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde über neue Trends und Entwicklungen der Forschung. Präsident des Kongresses, Prof. Wolfgang Gaebel, fasst zusammen: O-Ton Prof. Dr. Frank Schneider stellt neue bildgebende Verfahren vor. Mittels dieser lassen sich Auswirkungen von Psychopharmaka auf Gedächtnis und Leistungsfähigkeit erkennen. O-Ton Ein weiterer Fokus liegt auf dem Thema Demenz. Fachkreise hoffen in Zukunft auf eine Impfung gegen die schwerwiegende Form von Vergesslichkeit. Prof. Dr. Peter Falkai fordert darüber hinaus, ein stärkeres Augenmerk auf die Angehörigen der Erkrankten zu legen. O-Ton Auch die Frage nach der geeigneten Therapieform für jeden einzelnen wird Schwerpunktthema sein. Und warum, fragt man sich, werden Menschen, die sich professionelle Hilfe suchen, häufig als bekloppt hingestellt, wenn doch eine aktuelle Straßenumfrage zeigt, dass nahezu jeder therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen würde. O-Ton Der Kongress bietet auch Hilfe zur Selbsthilfe an. Interessierte können in Gesprächsrunden ihre persönlichen Fragen stellen. Vor allem zu Themen, die gegenwärtig besonders brisant diskutiert werden, wie etwa Aggression und Gewalt in der Öffentlichkeit oder das Borderline-Syndrom als aufkeimende Modeerscheinung. Sarah Tschernigow Berlin / Aus Berlin Sarah Tschernigow |