Info: "Der Weltraum. Unendliche Weiten...". Weniges fasziniert uns Menschen so sehr wie das Weltall. Manche Modellflieger haben das Unbekannte und die Technik der Raumfahrer so sehr beschäftigt, dass sie sich auf den Raketenbau spezialisiert haben. Diese Geschosse haben es wirklich in sich: einige fliegen bis zu 800 Meter hoch. Freaks oder einfach nur begeisterte Bastler? Wir sind der Frage auf den Grund gegangen.
Anmoderation: "Ich würde Dich am liebsten zum Mond schießen". Falls Sie so etwas mal aus dem Mund eines Modellfliegers hören, meint er es vielleicht noch nicht mal böse. Auf der Messe "modell-hobby-spiel" in Leipzig sind ein paar ganz harte Jungs vertreten, die sich auf den Raketenbau spezialisiert haben. Viele Frauen werden gleich froh sein, dass ihr Mann nur eine harmlose Modelleisenbahn im Keller lagert. Unser Reporter Jens Breuer hat die Raketenbauer getroffen.
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Beitragstext: Blaumann, Fliegermütze, Skibrille - so steht er vor mir, der Raketenbastler vom Rekordsportverein Nürnberg. Kurt Rehberger hat schon so ziemlich alles in den Himmel geschossen. Wer ihn sieht, glaubt das sofort. Vor ihm etwa zehn Modellraketen, aufgereiht wie Orgelpfeifen - alle haben schon Höhenluft geschnuppert. Seine Vereinskollegen und er haben sie mit bis zu 360 Stundenkilometern starten lassen. Wie schafft man das? O-Ton Wobei ein Abschuss dann schon bis zu 30 Euro kostet - allein für die Sprengladung Schwarzpulver. Selbst Kameras hat der Bastler schon an seiner Rakete installiert. Vom Boden sah er zu, wie der Spargel erst in die Höhe schoss, eine Kurve hinlegte und sich dann gemütlich an einem eingebauten Fallschirm wieder abseilte. Würde ihn jemand fragen: bei einer Reise zum Mond wäre er sofort dabei. Ähnlich geht es auch Rolf Stabroth. Er hat sich insgesamt ein Jahr Zeit genommen und den ersten amerikanischen Satelliten nachgebaut. Auf der "modell-hobby-spiel" zeigt er den "Explorer" in Originalgröße. Und auch sonst sieht das zwei Meter hohe Modell ziemlich echt aus. In den Orbit schießen würde er es allerdings trotzdem nicht. O-Ton Und die gibt es schließlich nicht an jeder Straßenecke. Übrigens: wer schon immer mal wissen wollte, was ein Hobby-Raketenbauer im echten Leben macht... O-Ton ... und vielleicht irgendwann auch der erste Klarinettist im Weltall. Aus Leipzig: Jens Breuer, Jens Breuer: Leipzig.
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