Igedo Fashion Fairs 2008 (Sommer) | 27.07.08 - 29.07.08 | Düsseldorf
Das AUS oder nicht – wie steht es tatsächlich um die wichtigste Modemesse Europas?

Info: Ein wirtschaftlicher Rückblick mit Institutssprecher und Messechef, auf Europas wichtigste Modemesse!

Anmoderation: Wenn es um das Thema Mode geht, dann hat Deutschland in Europa die Nase ganz weit vorne. Wir zählen zu den weltweit stärksten Exporteuren und es findet bei uns die größte und damit auch wichtigste Modemesse Europas statt - die Igedo Fashion Fairs in Düsseldorf. In diesem Jahr präsentierten rund 1.750 Aussteller aus 45 Nationen die Frühjahrs- und Sommerkollektionen 2009. Hier wird geordert, was später weltweit in den Geschäften verkauft wird. Doch glänzt tatsächlich alles so, wo man glaubt, dass Glamour dahinter steckt? Wenn man Medienberichten glauben schenken darf, dann steht es gar nicht gut um den Standort Düsseldorf und damit vielleicht auch Deutschland, wenn es um Modemessen geht. Tim Sauerwein war die gesamte Zeit über auf den Igedo Fashion Fairs 2008 unterwegs, hat Eindrücke gesammelt und sich mit Verantwortlichen getroffen.

Frage 1: Tim was sind die Eindrücke, wie schlecht geht es der Europas wichtigster Modemesse, Igedo Fashion Fairs, tatsächlich?

Frage 2: Tim, was bedeutet der Aufruf, dass sich wieder mehr Unternehmen an den Igedo Fashion Fairs in Düsseldorf beteiligen sollten?

Frage 3: Das heißt was genau, wird man sich in diesen Punkten zusammen zu setzen und abschließend gefragt, kann es auch sein, dass die Messe irgendwann beispielsweise nach Berlin  abwandert?

Abmoderation: Vielen Dank Tim Sauerwein, mit einem wirtschaftlichen Blick auf die Igedo Fashion Fairs in Düsseldorf, Europas wichtigster Modemesse.

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Antwort 1: Ja, zunächst muss man sagen, dass es dem Bekleidungs-Einzelhandel in Deutschland insgesamt gesehen nicht wirklich gut geht. Der konjunkturelle Blick in die Zukunft und die damit verbundene Kaufzurückhaltung jedes Einzelnen werden hier als Gründe von dem Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels genannt. Und das hat natürlich Auswirkungen auf so eine Messe. Die Aussteller selbst kamen in diesem Jahr sicherlich mit gemischten Gefühlen zu Europas wichtigster Modemesse und die Besucher, dass heißt die Einzelhändler, kamen entsprechend auch nicht mit einem locker sitzenden Geldbeutel. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das, dass die Ausstellerzahlen bei rund 1.750 stagnierten, die Ausstellungsfläche allerdings etwas geringer war und die Besucherzahlen, im Vergleich zum vergangenen Jahr, um 7-8 Prozent, auf gut 30.000 gesunken sind. Doch entscheidend ist, ob und wie viel letztendlich an Bekleidung für die kommende Saison auf so einer Messe geordert wird. Und hier zeigt sich Messechef Frank Hartmann am Ende zufrieden und die Aussteller auch, immer mit dem Blick auf die Gesamtsituation.
O-Ton

Antwort 2: Ja, das bedeutet im Klartext – Kritik. Kritik an diejenigen, die so einer Messe den Rücken zu kehren. Denn in der Branche gilt Düsseldorf unumstritten als Europas Modemittelpunkt, schon alleine geografisch gesehen, aber es gibt am Rhein auch mehr als 800 Showrooms, Hersteller, die ihre eigenen Präsentationsräume haben. Das Problem ist, dass die sich das Geld sparen, und sich an der eigentlichen Messeveranstaltung nicht mehr beteiligen wollen, trotzdem davon profitieren. Insgesamt gesehen waren nämlich zu den Fashion Fairs Zeiten 54.000 Einkäufer in Düsseldorf, 24.000 davon haben allerdings nur noch die Showrooms besucht und nicht mehr die Messe. Eine Tatsache, die auch dem Ausland nicht entgeht, sagt der Geschäftsführer des Deutschen Mode-Instituts Gerd Müller-Thomkins
O-Ton

Antwort 3: Nein, das wird definitiv nicht passieren, so sagen es jedenfalls alle Verbandssprecher, denn Showroomprobleme und Co. haben ja nichts damit zu tun, dass die Hersteller nicht in Düsseldorf auf dem Messegelände präsentieren wollen, sondern gar nicht auf deutschen Messen, wenn dann höchstens im Ausland. Und Berlin und Co. haben einfach ganz andere Messen. Hier kommt ein erhöhter Glamourfaktor und damit eine erhöhte mediale Betrachtung daher, dass eine große Automarke sehr viel investiert um auf sich Aufmerksam zu machen – die Mode läuft auf den Catwalks buchstäblich nebenher – andere Mode übrigens auch, als die, die in Düsseldorf präsentiert wird und die, die wir dann auch in den Geschäften kaufen können. Also die Zielsetzung in Düsseldorf scheint klar – die größte und wichtigste Modemesse Europas  zu bleiben und sich mit allen Beteiligten an einen Tisch zu setzen. Und die Zuversicht, die ist sicherlich gegeben sagt der Messechef.
O-Ton

Sehr gerne – tschüss.

O-Ton: Frank Hartmann, Geschäftsführer, Igedo Company, Düsseldorf;
Gerd Müller-Thomkins, Geschäftsführer, DMI – Deutsches Mode-Institut, Köln
Länge: 2:56 (2 Antworten, einzeln einsetzbar und kürzbar)
Autor: Lokalredaktion

erstellt: 29.07.2008 
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