CeBIT 2008 | 04.03.08 - 09.03.08 | Hannover
Legales Tauschen von Musik im Internet doch möglich? Neue Plattform auf der CeBIT vorgestellt

Info: Das Tauschen von Musiktiteln im Internet ist illegal? Nicht ganz, sagen die Entwickler einer neuen Plattform, die erstmals auf der CeBIT 2008 präsentiert wird. Denn jeder darf von seinen legal erworbenen Musiktiteln eine Kopie für einen Freund machen - genau gesagt, darf er in Deutschland sogar bis zu sieben Freunde mit einer kostenlosen Privatkopie beglücken. Und diesen Gedanken macht sich die neue Plattform zunutze...
Die Plattform soll in einigen Wochen unter www.ciiju.de in eine Beta-Testphase gehen. Registrieren kann man sich jetzt schon.

Das zusätzliche O-Ton-Paket finden Sie am unteren Ende auf dieser Seite.

Anmoderation: Auf der CeBIT 2008 gibt es jede Menge neue Produkte zu sehen und viele Lösungen und Ideen. Unser CeBIT-Reporter Jörg Sauerwein hat an einem Messestand eine Lösung für alle diejenigen gefunden, die gerne Musik tauschen möchten, aber dabei nichts illegales tun wollen. Deshalb lassen viele ja inzwischen auch die Finger von den diversen Tauschbörsen im Internet, denn wer will schon am nächsten Tag die Polizei vor der Tür stehen haben? Aber jetzt könnte es bald einen ganz legalen Weg geben - und dahinter steckt ein einfacher Gedanke. Ich sag nur: Freunde müsst ihr sein...

Abmoderation: Bis jetzt befindet sich die Plattform ja noch in einer internen Testphase, aber registrieren kann man sich jetzt schon unter www.ciiju.de.

Im unten stehenden zusätzlichen O-Ton-Paket antwortet Quade auf folgende Fragen:

1. Es gibt nach Ihrer Auffassung einen durchaus legalen Weg, im Internet Musik zu tauschen?

2. Das Ganze funktioniert also wie ein Netzwerk, in dem sich meine ganzen Freunde registrieren können. Wie geht es dann weiter – was passiert, wenn einer meiner Freunde einen Musiktitel von mir haben möchte?

3. Sie sagen, dass nach der gesetzlichen Grundlage innerhalb dieses Netzwerkes mein Lieblingssong bis zu siebenmal von Freunden kopiert werden darf. Wie sichern Sie denn, dass dieser Song dann nicht von meinen Freunden wiederum weitergegeben wird, was ja nicht im Sinne des Gesetzgebers wäre?

4. Sie wollen mit dieser neuen Plattform also eine legale Möglichkeit schaffen, Musik zu tauschen – im Gegensatz zu den diversen illegalen Tauschbörsen...

5. Eine hundertprozentige Sicherheit, dass z.B. niemand gefälschte Accounts anlegt und dadurch versucht, die Plattform auf unrechtmäßigem Wege zu nutzen, wird es vermutlich aber kaum geben, oder?

6. Sie sagen gerade, dass die Nutzer durchaus auch Geld auf der Plattform ausgeben können – wo kommt denn das Geld ins Spiel?

7. Es reicht also nicht aus, einfach viele Freunde in diesem Netzwerk zu haben, sondern man muss auch selbst aktiv Titel zur Verfügung stellen, um Titel bekommen zu können?

8. Sobald diese Plattform tatsächlich auf breiter Ebene genutzt werden kann, dürfte die Musikindustrie spätestens auf Sie aufmerksam werden – haben Sie eine gute Rechts-Abteilung?

9. Bis jetzt haben Sie noch nichts von der Musikindustrie gehört?

O-Ton: Matthias Quade, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Institut für Produktion und Logistik, Georg-August-Universität Göttingen
Länge: 2:19 (divers kürzbar)
Autor: Jörg Sauerwein

erstellt: 05.03.2008 
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