Anuga 2007 | 13.10.07 - 17.10.07 | Köln
Das richtige Glas für den Wein: vier reichen, sagt der Profi

Info: Moderation mit O-Tönen zur Frage, wie viele verschiedene Weingläser man braucht, ob als Wirt im Restaurant oder zuhause, um den vielen Wein- und Rebsorten gerecht zu werden. Ein Sommelier erklärt, warum man verschiedene Gläser braucht, was diese Gläser mit den Weinen machen, er antwortet auf die Frage, ob teure oder günstige Weingläser einen Unterschied machen und verrät, dass er selbst nur vier verschiedene Weingläser zuhause hat.

Moderation: Weine und die richtigen Gläser sind so ein Thema für sich. Die einen meinen, das wird alles total überbewertet, für die anderen können es nicht genug unterschiedliche Glassorten für die verschiedensten Weine sein. Auf der anuga 2007 in Köln hat der Sommelier Christian Frens dazu sogar ein Seminar gegeben, denn auch für die Wirte von Restaurants stellt sich natürlich die Frage, wie viel Gläser sollten es denn sein. Eines steht für den Sommelier definitiv fest – der Wein gehört erst mal grundsätzlich in das richtige Glas...

O-TON 1: „...gibt ganz zarte Weine, die sollten dann auch in ein kleines Glas... im Riesenbordeauxballon hat er kaum eine Chance... Wein hat Struktur... schiebt im falschen Glas negative Aspekte nach vorne... vielleicht ein toller Wein, aber geht unter..."

Zwischenmoderation: Und das bedeutet, dass derselbe Wein aus unterschiedlichen Gläsern auch ganz unterschiedlich schmecken kann...

O-TON 2: „...gerade im Seminar gezeigt... ein Wein in drei verschiedenen Gläsern... auf der einen Seite wirkt er fruchtbetont... dann Alkoholgeruch... dann Barrique... die Kelchform schiebt den einen oder anderen Aspekt in den Vordergrund..."

Zwischenmoderation: Eines steht natürlich fest: Einen schlechten Wein macht auch das beste Glas nicht besser. Aber wie sieht es denn mit den Gläsern als solchen aus. Man kann für dieselbe Form eines Glases sowohl drei Euro als auch weit mehr als das Zehnfache ausgeben... macht sich dieser Unterschied trotz der gleichen Glasform bemerkbar?

O-TON 3: „...elementare Aussage: handgefertigt oder Industrieglas... in der Hand merke ich es... mundgeblasen ist wesentlich zarter... Mundbereich... ist ästhetischer Aspekt..."

Zwischenmoderation: Die Ästhetik auf der einen Seite – aber wie ist es mit dem Geschmack?

O-TON 4: „...sollte man sich zurückhalten... man kann Glasoberflächen behandeln... Gläser, die grobkörnig in der Struktur sind, sind anfällig... eine gute Flasche Wein braucht ein vernünftiges Glas, darauf können wir uns einigen und wenn das Glas einen guten Kelch hat und nur drei Euro kostet, dann sage ich: zuschlagen."

Zwischenmoderation: Mancher Weintrinker ist der Meinung, dass es unbedingt möglichst viele verschiedene Gläser sein müssen, die jeweils den Eigenheiten des Weines gerecht werden sollen. Also Hand aufs Herz: wie viele verschiedene Weingläser müssen es sein?

O-TON 5: „...Fakt ist doch, wenn ich jedem Aroma und jeder Rebsorte gerecht werden will, bin ich schnell bei zweihundert Formen... wird lächerlich... auf vier, maximal fünf Formen konzentrieren... Wein öffnen und mit eigenem Wissen entscheiden, in welchem Glas er gut präsentiert ist... um Gottes willen nicht 15 verschiedene Glasformen... nicht mit mir."

Zwischenmoderation: Und man ahnt es schon, deshalb hat auch Christian Frens, der als Sommelier den Wein zu seinem Beruf gemacht hat, keine 15 verschiedenen Weingläser im Schrank...

O-TON 6: „Ich hab vier... Champagner... klassisches Weißweinglas... Burgunder... Bordeauxkelch..."

O-Ton: Christian Frens, Geschäftsführer, Sommelier-Consult GmbH, Köln
Länge: 3:45 (6 O-Töne, einzeln einsetzbar)
Autor: Jörg Sauerwein

erstellt: 15.10.2007 
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