Info: Kollegengespräch zum 31.UEFA-Kongress in Düsseldorf. Dort wurde am Freitag unter anderem der Franzose Michel Platini zum neuen UEFA-Präsidenten gewählt – außerdem sitzt Franz Beckenbauer ab sofort in der FIFA-Exekutive.

Anmoderation: Nicht in Paris, sondern in Düsseldorf fand am Mittag die Französische Revolution im europäischen Fußball statt. Der 51-jährige Michel Platini wurde von den Delegierten auf dem UEFA-Kongress zum neuen Präsidenten gewählt. Damit löst er Lennart Johansson aus Schweden, der fast 17 Jahre dieses Amt bekleidet hatte, ab. Für uns vor Ort ist unser Reporter Andreas Hecker. Andreas, es war ein knappes, aber überraschendes Wahlergebnis, oder?

Zwischenmoderation: Fast zur Nebensache geriet da aus deutscher Sicht ja die nicht ganz unbedeutende Tatsache, dass Franz Beckenbauer ebenfalls gewählt wurde. In welches Amt denn?

Zwischenmoderation: Welche Entscheidungen gab es sonst noch auf dem Kongress?
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Antwort 1: Richtig. Mit 27 zu 23, bei zwei ungültigen Stimmen, siegte Platini. Und das verwundert doch ein wenig, denn sein teils überharter Wahlkampf und die öffentlich zur Schau gestellte Unterstützung von FIFA-Präsident Sepp Blatter kam nicht bei allen Delegierten gut an. Aber: Am Donnerstagabend nach der Eröffnung des Kongresses hat der Franzose wohl bei dem ein oder anderen Unentschlossenen noch überzeugende Arbeit geleistet. Ob nun alles anders wird im europäischen Fußball, darf jedoch bezweifelt werden. Platini will eine Änderung in der Champions League durchführen, also den großen Nationen drei Startplätze abnehmen und an die so genannten Kleinen verteilen; aber zu gut waren die Zahlen, die Johansson präsentierte, denn der Schwede bescherte der UEFA in den letzten Jahren Millionengewinne. Also von daher wird Platini gut daran tun, nicht alles über den Haufen zu werfen.

Antwort 2: Es war halt wie immer. Franz Beckenbauer kam sah und siegte und wurde als einziger Kandidat zum Vertreter des europäischen Fußballs in die Exekutive des Weltverbandes FIFA gewählt. Und was da auf ihn zukommt, na ja: Schaun mer mal:
O-Ton Beckenbauer

Antwort 3: Der Antrag des schottischen Fußball-Verbandes – unterstützt vom Nachbarn Irland – wurde mit großer Mehrheit angenommen. Und der sieht vor, dass nun überprüft wird, ob die Teilnehmerzahl bei den Fußball-Europameisterschaften frühestens ab 2012 von derzeit 16 auf 20 oder 24 Mannschaften erweitert wird. Außerdem wurde Gibraltar als UEFA-Mitglied abgelehnt – Montenegro dagegen als Mitgliedsstaat Nummer 53 aufgenommen.