Info: Moderation mit O-Tönen über einen Kölner Blumenhändler, der nach eigenen Angaben Deutschlands erster Anbieter von CO2-neutralen Schnittblumen ist. Was sind emissionsfreie Schnittblumen, wie funktioniert das, warum macht man das und wie sind die Reaktionen?

Anmoderation: Haben Sie schon mal was von klimaneutralen Schnittblumen gehört? Vermutlich nicht – die werden momentan auf der CARBON EXPO in Köln verteilt. Auf der Fachmesse geht es vor allem um Emissionshandel, durch den Länder und Unternehmen den CO2-Ausstoß global und langfristig senken wollen und sollen (Stichwort: Kyoto-Protokoll). Was das jetzt mit Schnittblumen zu tun hat, wo Blumen doch eigentlich eine sehr natürliche Angelegenheit sind? Der Kölner Blumenhändler Rudolf Rosinski erklärt’s...

O-TON Rosinski 1: Denkt jeder, dass Blumen Naturprodukt sind... Problem ist Vermarktung...

Zwischenmoderation: Da müsse man doch etwas gegen tun, dachte sich Rosinski. Und jetzt arbeitet er nach einem Prinzip, das gar nicht mal so untypisch für den Umgang mit Emissionen ist. Zum einen hat er Bioblumen im Sortiment. Die kommen extra aus Ecuador, denn hierzulande gibt es so was noch nicht, so Rosinski...

O-TON Rosinski 2: ...keine Chemie, keine Energie... außer beim Transport...

Zwischenmoderation: Und „diese CO2-Sache", von der Rosinski spricht, funktioniert folgendermaßen: Im Vorfeld hat sich der Blumenhändler mit dem Unternehmen myclimate zusammengesetzt und berechnet, was seine Blumen an Emissionen verursachen. Im Durchschnitt kam man auf einen Betrag von rund zwei Cent pro Schnittblume. Und den entstehenden Gesamtbetrag führt Rosinski jetzt am Jahresende ab...

O-TON Rosinski 3: ...damit Projekt gefördert, womit in Indien Treibhäuser gefördert werden...

Zwischenmoderation: Klimaneutrale Schnittblumen – wenn man weiß, worum es geht, ist das durchaus eine sinnvolle Angelegenheit. Aber wie sind denn die Reaktionen der Kunden?

O-TON Rosinski 4: Es splittet sich... die meisten reagieren positiv...

Zwischenmoderation: Und was sagen die Kollegen aus den anderen Blumengeschäften – was sagt die Konkurrenz?

O-TON Rosinski 5: Auch unterschiedlich... Spinnerei... aber Blumenbranche hat sich damit noch nicht auseinandergesetzt...

Abmoderation: ...und unter Umständen hat Rudolf Rosinski aus Köln-Nippes mit seinen CO2-neutralen Schnittblumen genau die Nische erwischt, die man heutzutage oft besetzen muss, um in seinem Geschäft zu überleben oder sogar zu wachsen.