 ©Foto:Messe Düsseldorf
Info: Das Tauchen und Schnorcheln zu und mit Delfinen boomt. Delfin-Safari heißt das Angebot oder Delfin-Tourismus. Dabei gehen die Touristen den vermeintlich so nett lächelnden Meeressäugern tierisch auf den Nerv. Zu viele, zu nah, zur falschen Zeit - das wären ihre Klagen. Eine der Hilfsorganisationen rund um das Thema ist die Dolphin Watch Alliance. Die von der Biologin Angela Ziltener gegründete Organisation hat in Hurghada, Ägypten einen Sinneswandel einleiten können. Dort werden die Bedürfnisse der Delfine besser berücksichtigt.
Anmoderation: Delfine haben ein Problem: ihren Kopf. Ständig sehen sie für uns Menschen freundlich und lächelnd aus, auch wenn wir ihnen gerade mächtig auf die Nerven gehen. Delfin-Tourismus, Delfin-Safari, Delfin-Tauchen heißen die touristischen Angebote rund um die Säugetiere. Der dafür ist kräftig gewachsen, vor allem seit Gegenden dazu kommen, in denen früher Delfine gejagt wurden. Der vermeintlich sanfte Ersatz für die Jagd tut den Tieren aber nur selten gut. Auf der Wassersportmesse boot in der Messe Düsseldorf treten Delfinschützer für eine artgerechte Annäherung an die Tiere ein.
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Beitragstext: Die Probleme beginnen nach dem Frühstück. Also dem menschlichen. Dann brechen die Schnorchler und Taucher mit Booten auf, ganz nah an den Tieren gehen sie runter. Das, sagt Angela Ziltener, Präsidentin der Dolphin Watch Alliance, ist aber gleichzeitig die Bettzeit der Delfine. O-Ton Die Biologin der Uni Zürich arbeitet mit ihrer Hilfsorganisation in Hurghada, der Touristenhochburg am Roten Meer in Ägypten. Dort haben sie die Anbieter bereits überzeugt, den Delfin-Tourismus sanfter anzugehen. Denn jeder kann sich vorstellen, wie die eigene Laune wäre, wenn zur Schlafenszeit 30 oder mehr fremde Wesen ins eigene Haus eindringen, rumlärmen und einen anfassen. Oder, wenn wir wach sind, uns das Liebesspiel kaputt machen, die Kinder beim Lernen stören, die Babies beim Säugen. O-Ton Denn während der beiden Jahre 2021 und 2022 haben die Delfine deutlich mehr Kälber zur Welt gebracht. Ob es den Boom wirklich gab, das sollen Vergleiche mit den Jahren vorher klären helfen. Verbieten will die NGO den Tourismus nicht, sie plädiert aber für bessere Umgangsformen, die schon die Tourismus-Anbieter einhalten sollten. Und auch die Delfin-Fans können selber durch Vorbereitung helfen. Bietet der Veranstalter Informationen zum richtigen Verhalten auf seinen Internetseiten an? Oder noch offensichtlicher: O-Ton Außerdem sollten die rausfahrenden Besuchergruppen nicht zu groß sein. Es ist ja schon ein Unterschied, ob ein PKW oder ein Bus voll Menschen einen besuchen kommt. Harald Schönfelder, Redaktion, Düsseldorf
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