drupa 2012 | 03.05.12 - 16.05.12 | Düsseldorf
Besonderes Schriftstück: Silber-, Bier- oder Nashorn-Papier
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Info: Mit über 100.000 Sorten hat eine Papierfabrik aus Bayern ein unglaubliches Arsenal an Papieren. Natürlich gibt es meist schlichtes weiß, in verschiedensten Ausfertigungen. Allerdings haben wir unter den vielen Sorten auch einige kuriose Papiere gefunden. Wie zum Beispiel das Bier-Papier, das edle Silber-Papier oder das Nashorn-Papier mit Safaritouch.

Anmoderation: Als kleiner Junge, das muss ich hier einmal gestehen, habe ich hin und wieder diesen Pappstiel vom Kirschlutscher angeknabbert und wahrscheinlich auch zum Teil verschluckt. Wäre er aus diesem Papier gewesen, wären die Lutscher wahrscheinlich erst ab einem Alter von 16 Jahren zu kaufen gewesen. Eine Papierfabrik aus Bayern hat ein Bier-Papier entwickelt. Das wollten wir uns genauer erklären lassen und haben mit Anja Wackerhage von der Büttenpapierfabrik Gmund gesprochen. Erstmal, wie kommt man überhaupt auf die Idee, Papier mit Bier herzustellen?

O-Ton 1: "Äh, wir kommen aus Bayern ... aus der Bierproduktion ... die dann so ausschauen, wie braune Tupfen ... das Papier hat dann Namen wie Weizen, Lager, Pils ... Pils ist eher ein gelbliches Papier und Bock eher ein braunes Papier."

Zwischenmoderation: Sie vermischen also den Papierschlamm mit Abfällen aus der Bierproduktion und trocknen das hinterher. Ich frag mal ganz vorsichtig, wie riecht denn das Bier-Papier?

O-Ton 2: "Dadurch, dass Papier ... riecht nach gar nix."

Zwischenmoderation: Okay, dann muss ich also, wenn Polizei mich anhält und ich meinen Schreibblock auf dem Beifahrersitz liegen habe, keine komischen Blicke fürchten. Aber in Ihrer Papierfabrik gibt es noch weitere außergewöhnliche Papiersorten. Zum Beispiel das Silber-Papier mit echtem Silber. Was kostet das denn bitte?

O-Ton 3: "Also ein Bogen Silber-Papier ... 70 x 100 ist unser Standardformat ... kostet zwischen sechs und zwölf Euro."

Zwischenmoderation: Okay, das hatte ich mir schon gedacht, dass das seinen Preis hat. Dann bin ich noch auf etwas gestoßen, da bin ich kurz zusammen gezuckt. Sie führen auch Schlangen- und Nashorn-Papier im Repertoire. Also Leder-Papier?

O-Ton 4: "Wir haben verschiedene Lederstoffe auch gekauft ... ein Papier nachgebaut, was eben ganz ganz speziell diesen Ledertouch hat ... eine grün bräunliche Boa ... oder ein graues Rhinozeros."

Zwischenmoderation: Aber es sei noch einmal ganz klar gesagt - nur, damit Sie Papier herstellen können, ist kein Tier gestorben.

O-Ton 5: "Genau, also wir haben nur den Effekt ... es ist nach wie vor Papier und hat nichts mit Leder zu tun."

Abmoderation: Eine außergewöhnliche Idee, wie ich finde. Papier aus Bier ist schon eine Nummer. Vielleicht ja auch für Ihren nächsten Junggesellenabschied oder das Silber-Papier zur Hochzeit, wenn das noch im Budget Platz hat!

O-Ton: Anja Wackerhage, Büttenpapierfabrik Gmund GmbH & Co. KG, 83703 Gmund am Tegernsee
Länge: 1:14 (5 O-Töne)
Autor: Patrick Pröbsting

erstellt: 07.05.2012 
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