©Foto:Messe Düsseldorf
Info: Membranjacken, also all die mit einem "Tex" im Material, waren und sind die erste Wahl vieler Wanderer. Sie halten Wasser ab, sie reichen Luft an den Körper weiter und können mit eingezogenen Fleecejacken auch warm sein. Aber wie schlagen sie sich gegen ihre Großmutter, die Lodenjacke? Eigentlich eine klare Sache: Oma gewinnt. Doch auch wenn sie ein Leben lang hält, ist der Preis der Haken an der Lodenjacke.
Anmoderation: Naturfasern sind zur Zeit im Trend. Dabei gibt es neue Entwicklungen wie eingearbeitete Holzfasern oder es wird Garn mit Papierbeimischung verwendet. Doch sind Naturfasern bei den traditionell lebenden Völkern, also den Bayern zum Beispiel, seit ewigen Zeiten in Gebrauch. Auf der TourNatur, der Wandermesse in der Messe Düsseldorf, haben wir uns erkundigt, wie sich Loden, Filz und Co eigentlich gegen die Synthetikfasern wie Membranjacken schlagen.
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Beitragstext: Zugegeben, vor 20 Jahren wären die meisten unter 60-jährigen lieber ausgewandert als sich in eine Lodenjacke zu packen. Loden in tannengrün und waldbodenbraun war schlicht uncool, das trugen Jäger und Wilderer. Heute ist Loden bunter und kreativer im Schnitt. Und die Schurwolle kann vieles besser als die Synthetik, sagt Stefan Beppler, Leiter des unparteiischen Beratungscenters der Messe. O-Ton Das bedeutet einmal, dass Loden einen größeren Temperaturbereich hat, in dem es funktioniert. Wärme und Kälte dämmt es zuverlässig, lässt aber trotzdem Luft durch und auch Regen macht dem Stoff aus verdichteter Schafwolle wenig aus. O-Ton Der große Nachteil der traditionellen Stoffe ist der Preis. Eine Lodenjacke für unter 200 Euro ist kaum zu finden. Das hat aber auch seinen Grund. Anja Müller-Bauer, Produktionsleiterin des Loden und Filz-Herstellers Hubertus aus dem Erzgebirge sagt, früher habe der Opa seinem Enkel die Lodenjacke vererben können. Das Material ist unverwüstlich. O-Ton Außerdem ist Loden arbeitsintensiv. Die Wolle wird gemischt, gekämmt, gesponnen, verzwirnt, gewoben, gewalkt, gefärbt und so weiter und das teilweise noch in Handarbeit. Zu teuer ist er also nicht. Dazu ist er auch noch recht atmungsaktiv, kann also auch da den Synthetikfasern das Wasser reichen. O-Ton Harald Schönfelder, Redaktion ... Düsseldorf
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