©Foto:Westfalenhallen Dortmund

Info: Neben jungen Handarbeitern sind auch junge Unternehmer auf der Creativa. Das Paradebeispiel für ein junges Unternehmen in dieser Branche ist sicher myboshi. Die Firma lässt im Design und Form nach Kundenwunsch Mützen in Franken häkeln. Aber auch ganz junge Unternehmen sind dabei. Gerade ein paar Wochen alt ist die Firma Astrokatze aus Hamm. Die Gründerin erzählt, wie es ihr mit der Gründung geht.

Anmoderation: Die Handarbeitsszene erlebt eine Verjüngung. Auf der Creativa in den Dortmunder Westfalenhallen, Europas größter Messe für kreatives Gestalten, wie sie sich selber nennt, stellen einige Newcomer aus. Zwei junge Start-Ups haben wir besucht. Das eine heißt Astrokatze, die erst wenige Wochen alte Firma von Natascha Krchov [Kritschoff] aus Hamm. Und bei dem Namen ist die erste Frage natürlich klar:

O-Ton 1: "Ja Astrokatze ist so entstanden ... Name gesucht, der auffällt ... wichtig, dass man den Namen behalten kann. Da bin ich über mehrere Umwege auf den Namen Astrokatze gekommen."

Zwischenmoderation: Ein wenig roboterhaft wirkt die Namensgeberin und bildet einen Konstrast zu den bedruckten Stoffen für Kindertextilien, die sie selber entworfen hat. Die sind durchgehend eher süß zu nennen.

O-Ton 2: "Das sind alles komplett eigene Designs ... digitalisiert und das ganze so arrangiert ... für ne kleine Auswahl entscheiden und daraus sind dann drei Stoffe entstanden."

Zwischenmoderation: Die zeigt Natascha Krchov auf der Creativa. Erstmal muss sie in Vorleistung gehen und viel Geld investieren: in die Stoffbahnen, in den Messeauftritt. Eine nervenaufreibende Zeit für die Designerin.

O-Ton 3: "Also es ist ganz schrecklich, ganz schrecklich schwierig ... vor sieben Wochen mein Gewerbe gestartet, vor zehn Tagen sind die Stoffe gekommen ... im Moment bin ich noch ein bisschen im Lala-Land ... wer nicht wagt, der nicht gewinnt."

Zwischenmoderation: Mit dieser Einstellung will sie sich etablieren. Für die Stoffe an sich nimmt sie Bio-Material, das nach dem recht strengen Standard GOTS hergestellt wird. Damit sollen neben den Motiven auch die darin einghüllten Kinder lächeln, sagt Natascha Krchov.

O-Ton 4: "Genau, da haben wir drei Motive ... roten lachenden Kirschen ... Dackel auf beige-braunen Punkten ... konnte mich nicht entscheiden zwischen rosa und hellblau, dann habe ich einfach beide zusammen gemixt."

Zwischenmoderation: Einen Stufe weiter auf der Gründer-Leiter sind Felix Jaenisch und Thomas Rohland. Die beiden Gründer von myboshi haben ihre Häkelmützen vor fünf Jahren das erste Mal vorgestellt und verkaufen sie über ihre Internetseite als handgehäkelt in Oberfranken. Worauf es ihnen ankommt, erklärt Thomas Jaenisch.

O-Ton 5: "Für uns ist wichtig, dass man das alte klassische Handarbeiten aufbricht ... es sind auch Home-Artikel ... jetzt kann ich selbst Handarbeiten und es auch noch cool und schön machen."

Zwischenmoderation: Diese Handarbeit hat ihren Preis. Für Mützen ohne nennenswerten Kälteschutz haben die Boshis einen stolzen Preis. Doch die beiden Gründer sehen ihre Rolle auch in der Vermittlung der Handarbeit, sagt Felix Rohland.

O-Ton 6: "Weil eben die jungen Leute mehr momentan am Computer sitzen ... dieses Erlebnis den Leuten wieder zu vermitteln ... und ihnen auch den Spaß daran zu vermitteln."

Abmoderation: Auf der Creativa waren die beiden zu einem Meet & Greet auf der Bühne zu sehen. Und auf der gibt es auch am Wochenende viel zu sehen, bei Modenschauen, Preisverleihungen und einer Vorführung zum Thema Tortenverzierung. Die Messe in den Westfalenhallen hat täglich von 9.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.