ConLife 2012 | 26.06.12 - 28.06.12 | Köln
Elektronische Zunge in der Toilette - Technik für längeres Leben Zuhause
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Info: Um älteren Menschen das Leben in eigenen vier Wänden zu ermöglichen und einen Heimaufenthalt hinauszuzögern, soll mehr Technik helfen. "Smart Home" - ein intelligentes Zuhause. Was es für die Sicherheit, die Überwachung der betagten Eltern und medizinische Hilfestellungen gibt, stellen die Fachleute auf der ConLife in Köln vor.

Anmoderation: Der letzte Besuch bei den Eltern ist inzwischen schon wieder einige Tage her, vielleicht waren Sie ja noch am Wochenende bei ihnen. Mit fortschreitendem Alter werden viele oft immer schusseliger. Die Tabletten vom Arzt werden vertauscht, sie vergessen, wo der Kaffee steht oder tragen unterschiedliche Socken. Es drängt sich die Frage auf, wie lange Papa oder Mama noch allein zurecht kommt. Auf der ConLife, einer Messe für intelligente Systeme für Zuhause in Köln, stellen Fachleute Technik vor, die älteren Menschen helfen soll, möglichst lange eigenständig zu bleiben. Denn der Umzug in ein Altenheim ist für viele ein Graus.

O-Ton 1: "Man kann da drauf tippen ... und das ist ein Vorteil ... wenn ich zum Beispiel allein in der Wohnung bin ... / Wir haben beide Eltern in Heimen gehabt ... ich habe gute und schlechte Erfahrungen gemacht ... ein Graus, in ein Altenheim zu müssen."

Zwischenmoderation:  Um diese Zeit zumindest hinauszuzögern, gibt es inzwischen viele Hilfen. Zum Beispiel eine Toilette mit Internetanschluss. Ein Sensor misst bei jedem Toilettengang die Hinterlassenschaften, erklärt IT-Experte Alexander Schaper.

O-Ton 2: "Ja, man muss sich das so vorstellen wie eine elektronische Zunge ... Strafgefangene Drogen konsumieren ... so Kleinigkeiten ...man ist in Anführungsstrichen unter eine positiven Überwachung ... dann einzuschreiten, wenn es richtig ist."

Zwischenmoderation: Aber die Technik ist in erster Linie für Angehörige gedacht, die sich Sorgen machen: Kinder, die nicht immer bei Ihren Eltern sein können.

O-Ton 3: "Also, das ist gerade noch im Werden ... die haben tatsächlich einen Teppich, der ist als ... steht dort jemand, oder liegt dort jemand ... sie stehen auf, gehen zur Toilette und kommen nicht wieder ... und dann wissen sie eben, da ist irgendwas passiert ... dann kann man ja erstmal anrufen."

Zwischenmoderation:  Allerdings kann das nur auf Vertrauensbasis funktionieren. Heimlich Systeme einbauen und die betagten Herrschaften überwachen geht zu weit. Allerdings entdecken Senioren auch immer mehr die Technik für sich. Videotelefonie sei stark im Kommen bei der Generation 70+, sagt Alexander Schaper.

O-Ton 4: "Viele ältere Herrschaften verneinen es zwar ... das bekannte Medium Fernseher ... stressfreier als ein Telefonat ... da wirds immer lauter, wenn der Tatort kommt ... das ist echte Lebenqualität ... mit dem Hausarzt in Interaktion treten kann ... dann einfach Dinge melden."

Zwischenmoderation: Und nicht nur die Sicherheit der Menschen im Haus, sondern auch die Sicherheit des Hauses oder der Wohnung an sich, lässt sich verbessern.

O-Ton 5: "Ein Fenster öffnet sich ... dort ist eine Intelligenz drin, die Ihnen genau sagt ... der Fensterkontakt selbst sagt, ich bin verriegelt ... sofort zur Meldung bringen, weil es auch in sich schlüssig ist."

Abmoderation:  Natürlich ist mehr Technik auch immer mit Geld verknüpft. Der Experte geht davon aus, dass ein vernetzter Haushalt zwischen zwei- und viertausend Euro kostet.

O-Ton: Besucher der ConLife (26.-28.06.12), 50679 Köln,
Alexander Schaper, Geschäftsführer Smart-Home Initiative Deutschland, 50226 Frechen
Länge: 3:44 (6 O-Töne)
Autor: Patrick Pröbsting

erstellt: 27.06.2012 
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