LBS Wegweiser-Preis 2012 | 08.06.12 - 13.06.12 | Essen
Frauen im Islam und Springerstiefel im Gericht - Eindrücke der Nachwuchsjournalisten
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Info: Von RAF-Terroristen über Naziaufmärsche im Gerichtssaal zu todkranken Jugendlichen - die Themen der Beiträge von Nachwuchsjournalisten bei LBS-Wegweiserpreis waren so vielfältig, wie die Gesichter des Alltags. 15 von ihnen kürte eine Jury mit dem LBS-Wegweiserpreis, einem Preis für herausragende, journalistische Leistung des Nachwuchses. Wir haben mit einigen Preisträgern über ihre Arbeiten gesprochen.

Anmoderation: Es ist ein Job, von dem viele Jugendliche träumen, aber nur wenige den Mut haben, ihn auch wirklich anzupacken: Journalist. Sie berichten von dort, wo gerade Geschichte passiert, sie gehören zu den ersten, die Informationen erfahren. Doch gerade, weil von ihren Zeilen und Worten so viel abhängt, ist es wichtig, dass hier sorgfältig gearbeitet wird. Um schon den Nachwuchs in die richtigen Bahnen zu lenken, wurden rund 150 Beiträge von Nachwuchsjournalisten unter die Lupe genommen. Sie hatten sich um den LBS-Wegweiserpreis beworben - ein Nachwuchspreis für Journalisten. Einer von 15 Preisträgern war Thomas Brunner. Er hatte einen Gerichtsprozess gegen eine Gruppe Rechtsradikaler zehn Tage lang begleitet.

O-Ton 1: "Es ist natürlich sehr schwierig ... herauszufiltern, welche Informationen man auch bringen möchte ... was ich den Menschen zeigen will ... symbolisch ihre Springerstiefel zur Schau ... höhnisch gegrinst haben."

Zwischenmoderation: Der 23-jährige studiert derzeit Politikwissenschaftern und arbeitet nebenher unter anderem für die Süddeutsche Zeitung. Sein Weg vor einigen Jahren in den Journalismus begann ganz klassisch.

O-Ton 2: "Das kam eigentlich ganz zufällig ... zwischen der 12ten und der 13ten Klasse etwas ausgesucht hab ... mehrere verschiedene Praktika ... freie Mitarbeit dabei herausgesprungen ist ... Weg geebnet."

Zwischenmoderation: Der Student weiß genau, dass viele Eltern den journalistischen Berufswunsch ihrer Kinder nicht immer gutheißen, gilt die Branche doch als schlecht bezahlt. Daher ist er froh, dass seine Eltern ihn in seiner Berufswahl bekräftigen. Ähnlich sieht das bei der 17-jährigen Ameli Hoyler aus. Sie bekam den dritten Platz für ihren Bericht über das Thema "Frauen im Islam".

O-Ton 3: "Die Leute sehen ein Kopftuch ... das ist nur eine Muslime und es ist eigentlich so viel mehr da hinter."

Zwischenmoderation: Auf das Thema kam sie über zwei Freundinnen, die sie zu einem Vortrag eingeladen hatten. Ihre Arbeit über Kopftücher, selbstbestimme Frauen im Islam und den Kampf gegen Vorurteile habe sie selbst verändert, sagt sie.

O-Ton 4: "Ja, ich hab halt ein bisschen Hintergrundwissen ... kann ich damit auch ganz anders umgehen ... versuche offener zu sein. Schubladendenken finde ich generell nicht so dolle ... nicht nur Religion.

Abmoderation: Wenn sie es sich aussuchen könnte, wünscht sie sich, künftig, irgendwann einmal, als Auslandskorrespondentin ihr Geld zu verdienen. Bis dahin hat sie noch einen weiten Weg vor sich und möchte unter anderem studieren. Einen guten, ersten Schritt hat sie mit dem Nachwuchsjournalistenpreis aber sicher schon geschafft.

O-Ton: Tobias Brunner, 23, Student der Politikwissenschaft und freier Journalist, 93047 Regensburg;
Ameli Hoyler, 17, Schülerin, 42103 Wuppertal
Länge: 1:52 (4 O-Töne)
Autor: Patrick Pröbsting

erstellt: 11.06.2012 
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