New Energy Husum 2012 | 15.03.12 - 18.03.12 | Husum
Dänische Stromboje liefert Energie als Wellenreiter
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Info: Solar-, Windkraft-, Biogasanlagen oder Geothermie - alles haben wir irgendwie ja schon einmal gehört. Zum ersten Mal wird jetzt in Deutschland aber eine Idee aus Dänemark vorgestellt, die noch als völlig neu gilt. Bojen, die im Wasser schwimmen und durch das Auf und Ab Strom erzeugen. Die Dänen erhoffen sich, diese Idee bei den deutschen Off-Shore Windrädern in der Nordsee einklinken zu können.

Anmoderation: Eine Idee aus Dänemark schwappt buchstäblich auf den Energiemarkt der Zukunft. Zum ersten Mal stellt ein dänischer Erfinder in Deutschland eine Entwicklung vor, die mit Meereswellen Strom erzeugt. Auf der Messe "New Energy" in Husum oben an der Nordsee erweckt er damit jede Menge Aufsehen. Wir haben mit Per Steenstrup über seine Idee einer Stromboje gesprochen. Die Idee ist eigentlich ziemlich einfach. Umso erstaunter ist der dänische Ingenieur, dass noch niemand darauf gekommen ist.

O-Ton 1: "Also, man hat so einen Schwimmkörper ... durch die Bewegung von Wellen ... oben und runter ... Generator innerhalb der Boje und macht Elektrizität."

Zwischenmoderation: Eine Boje, die auf dem Meer schwimmt und Strom erzeugt - damit ist uns an Land noch nicht viel geholfen. Wie verwerten wir den erzeugten Strom?

O-Ton 2: "Von der Boje ... eine Kabelverbindung von Land ... wird installiert in 10 Metern Wassertiefe ... 1.000 Meter von der Küste."

Zwischenmoderation: Damit die Idee aber marktreif wird, müssen die Bojen verlässlich funktionieren. Und das im großen Verbund, denn einzeln sind die Strombojen noch nicht sonderlich effizient.

O-Ton 3: "Also die ganz kleine Boje ... Leistung ist klein, nur 100 Watt ... dann steigt die Leistung elf mal ... ein Megawatt ist ganz viel ... ungefähr 1.000 Haushalte besorgen."

Zwischenmoderation:  Allerdings wären dafür die Kosten aktuell noch immens. Für ein Megawatt - also Strom für 1.000 Haushalte im Jahr - geht der Ingenieur von Installationskosten von 1,5 Millionen Euro aus. Viel Geld, das im Meer schwimmt und sicher Sorgen schürt, spätestens, wenn Sturm aufzieht.

O-Ton 4: "Man kann das immer im Wasser lassen ... wenn es wird sehr hart belastet ... und wird stromlinienförmig."

Zwischenmoderation: Einmal installiert braucht man die Bojen also nicht wieder an Land holen, wenn Sturm aufzieht. Bislang schwimmen seine Bojen vor der Küste der Philippinen, von Malaysia oder mitten im Pazifik vor den Marshall Inseln. In Dänemark oder Deutschland hat er sie noch nicht verkauft. Das soll sich jetzt ändern.

O-Ton 5: "Das ist sehr sehr interessant ... eine Park mit Windkraft, eine Offshore Park ... wenn die Windgeschwindigkeit steigt, dann kommt die Welle nachher ... es ist zeitlich verschoben ... wenn man kombiniert ... dann bekommt man eine sehr stabile Versorgung."

Abmoderation: Mit einer neuen Idee will ein dänischer Ingenieur die Energiemärkte der Zukunft für sich erobern. Bojen im Wasser sollen durch die Wellenbewegung Strom erzeugen. Aktuell stellt er seine Erfindung gerade auf der Messe "New Energy" in Husum aus. Sein Vorführmodell hat ein Franzose direkt gekauft. Die Stromboje schwimmt demnächst vor der Küste von Bordeaux.

O-Ton: Per Steenstrup, Diplom Ingenieur, Fa. Resen Energy, 2620 Charlottenlund Dänemark
Länge: 2:01 (5 O-Töne, einzeln und individuell einsetzbar)
Autor: Patrick Pröbsting

erstellt: 16.03.2012 
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