METAV 2012 | 28.02.12 - 03.03.12 | Düsseldorf
Pilotprojekt Gütersloh - Schwache Schüler sollen Nachwuchssorgen mindern
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Info: Mit dem Segen von NRW Arbeitsminister Guntram Schneider ist in Gütersloh ein Pilotprojekt gestartet. "Lernschwache" Schüler sollen hier fit gemacht werden, um einen Job in der Industrie zu bekommen. Ein eindeutiges Zeichen, wie sehr der Nachwuchsmangel die Unternehmen plagt. Hat das Projekt "Maschinenbauer - Job mit Power" Erfolg, soll es in ganz NRW umgesetzt werden. Wir haben mit dem Initiator und dem Leiter der Berufskollegs im Regierungsbezirk Köln gesprochen.

Anmoderation: Rund 30 Jugendliche in Gütersloh sind künftig - na ja, so gesehen, Testobjekte. Sie sollen in einer besonderen Ausbildung für einen Job in der Metallindustrie fit gemacht werden. Das Besondere: Es handelt sich um Jugendliche, die in der Schule als "lernschwach" aufgefallen sind. Hintergrund hierfür ist der immense Nachwuchsmangel bei den Metallern. Hartmut Müller ist Regierungsschuldirektor der Bezirksregierung Köln. Was halten Sie von diesem Pilotprojekt?

O-Ton 1: "Ich würde es begrüßen, weil ... sondern nach Medien oder Computertechnik ... in der Maschinentechnik zukünftig ein guter Arbeitsplatz geboten werden kann."

Zwischenmoderation: Immerhin, fast 4.000 Euro brutto bekommt ein Industriemechaniker nach 5 Jahren im Unternehmen. Aber bleiben wir bei dem Pilotprojekt. Peter Bole arbeitet für die Nachwuchsstiftung des VDW, also des Vereins deutscher Werkzeugmaschinenfabriken. Sie haben das Pilotprojekt ins Leben gerufen. Wenn Sie schwierige Jugendliche in einer Gruppe zusammenfassen, sehen Sie dann nicht die Gefahr, diese damit als problematisch zu stigmatisieren?

O-Ton 2: "Das Wort "schwierige Jugendliche" will ich gar nicht ... wenn der mit einer guten Note das Ziel erreicht ... ebenfalls ist in diesem Projekt integriert ... Sprachkompetenz eine wichtige Rolle mit."

Zwischenmoderation: Ich meinte eher, aus Sicht der Unternehmen, die die Jugendlichen später einstellen sollen.

O-Ton 3: "Auch aus Sicht der Unternehmen. Natürlich ist das auch Mittel zum Zweck ... 20 bis 30 Unternehmen ... und die ersten Unternehmen haben auch schon zugesagt, dass sie mitmachen werden."

Zwischenmoderation: Grundlegendes Problem ist seit Jahren und bleibt wohl vorerst auch, dass sich Jugendliche kaum für eine Ausbildung in der Industrie interessieren. Wie wollen Sie das ändern?

O-Ton 4: "Gut, ich sag mal eine Variante ... spannende Dinge fertigen lassen ... "Das hab ich selber mal gefertigt, selber mal programmiert" ...  die Ersatzteile eines Menschen werden auf der Werkzeugmaschine gefertigt ... denke ich, ist auch eine ganz spannende Geschichte."

Zwischenmoderation: Die Frage möchte ich auch noch einmal an Sie richten, Herr Müller. Als Schuldirektor haben Sie sicher einen noch näheren Kontakt zu den Jugendlichen. Was wären Wege, diese zu erreichen?

O-Ton 5: "Ich denke gerade an die Initiative des Handwerks ... interessante Marketingsprüche auf sich aufmerksam machen ... nur CDs irgendwo auslegen ... reicht nicht. Sie müssen unmittelbar und schnell angesprochen werden."

Abmoderation: Die Metallbranche leidet massiv unter Nachwuchssorgen. Auf der Messe METAV in Düsseldorf werben deutschen Unternehmen derzeit um Nachwuchs und Auszubildende. Ein Pilotprojekt in Gütersloh soll jetzt auch lernschwache Jugendliche als menschliche Ressource erschließen. An Sie beide herzlichen Dank für die Informationen.

O-Ton: Hartmut Müller, Leitender Regierungsschuldirektor, Bezirksregierung Köln, 50667 Köln;
Peter Bole, VDW Nachwuchsstiftung, 33689 Bielefeld
Länge: 2:59 (5 Antworten, kürzbar und einzeln einsetzbar)
Autor: Patrick Pröbsting

erstellt: 28.02.2012 
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