![2012 Boot Tauchausbildung](/data//images/articles/2012_boot_Tauchausbildung.JPG)  
Info: Sie haben mit den gefährlichsten Überbleibseln der deutschen Geschichte zu tun und müssen sich gleichzeitig mit brandaktuellen Sprengkörpern auskennen. Minentaucher zählen zur Elite der Einzelkämpfer innerhalb der Bundeswehr. Wir haben mit zwei Minentauchern über ihre gefährliche Arbeit gesprochen.
Anmoderation: Eigentlich können sich Berufsfelder, vor denen jeder Respekt hat und über die im Fernsehen Dokumentationen laufen, nicht vor Bewerbern retten. Anders ist das bei den Minentauchern der deutschen Marine. Hier fehlt der Nachwuchs. Daher sind aktuell Taucher auf der boot in Düsseldorf, um auf ihren Job aufmerksam zu machen. Bewerber zu finden ist hier nicht das Problem. Nur ist die Ausbildung so hart, dass die meisten freiwillig wieder aufhören. Wilfried Hoffmann hat die vierjährige Ausbildung vor 30 Jahren begonnen und durchgehalten. Das größte Problem in dem Job seien häufig die schlechten Aussichten
O-Ton 1: "Wir haben mal für nen Fischer ... das war nördlich von Fehmarn ... das Netz also auch unter Wasser herum wedelt, wie so eine Fahne ... bei fast Null Sicht ... Wo man nichts sieht, ist tasten keine Schande ... Objekt nachher identifizieren."
Zwischenmoderation: Aber nicht nur unter Wasser, auch an Land sind die Entschärfer sehr gefragt. Schwimmen und Tauchen ist nur der Weg zur eigentlichen Arbeit. Patrick Ross war unter anderem im staubigen Afghanistan im Einsatz. Aber auch er kennt die Gefahren unter Wasser.
O-Ton 2: "Kann eine alte Miene sein die total bewachsen ist ... manchmal auch nur ein Kühlschrank sein ... das Ende vom Arm, weil das so trübe ist, das Wasser."
Zwischenmoderation: Dass ihr Job lebensgefährlich ist, zeigt die Vorgehensweise im Einsatz. Minentaucher sind immer allein unterwegs. Um niemanden zu gefährden, falls etwas schief läuft, außer sich selbst. Ob Stabsbootsmann Wilfried Hoffmann seinen Job für gefährlich hält, wollten wir wissen.
O-Ton 3: "Also, wenn man sich selbst ... alles was normalerweise ... kann das auch tödlich sein."
Zwischenmoderation: Bis vor eineinhalb Jahren hat er seinen Job durchgehalten. Er hat noch beide Beine und die Arme sind auch noch dran. Inzwischen wurde er ausgemustert, bzw. ist wegen einer Erkrankung versetzt worden. Was von 26 Jahren Einsatz bleibt, sind nun die Erinnerungen - auch, an teils unschöne Erlebnisse.
O-Ton 4: "Wir waren mal in Dänemark ... schwimmen dann tote Katzen und Ratten an einem vorbei ... da fragt man sich dann auch, ob das so gesund ist ... keine Vollmasken, nur so Halbmasken ... da bekommt man dann schon allein vom Ekelgefühl Ausschlag."
Abmoderation: Aus Nachwuchsmangel versucht die Marine derzeit auf der boot in Düsseldorf neue Bewerber für den Beruf des Minentauchers zu begeistern. Wir haben mit zwei Tauchern über ihre Arbeit gesprochen. |