boot 2012 | 21.01.12 - 29.01.12 | Düsseldorf
Bergung der "Costa Concordia" - Und was kommt danach?
2012 Boot Giglio

Info: Seit rund zwei Wochen liegt das Kreuzfahrtschiff Costa Concordia vor der italienischen Küste. Das Unglück hat viele Menschenleben gekostet und immer noch gelten einige Passagiere als vermisst. Wir haben mit den Menschen gesprochen, die auf dem zweiten Blick unter der Tragödie leiden. Deutsche Auswanderer auf der Insel Giglio, die jetzt um ihre Existenz fürchten und mit Tauchern, deren Kameraden sich unter Wasser auf das Schlimmste gefasst machen müssen.

Anmoderation: Das gekenterte Kreuzfahrtschiff die Costa Concordia liegt seit (13.01.) nun rund zwei Wochen vor der italienischen Küste der Insel Giglio. Rund 60 Taucher sind auf der Suche nach den vermissten Passagieren, die sich möglicherweise immer noch an Bord befinden. Gleichzeitig beobachten die Menschen an Land die Unglücksstelle mit wachsender Sorge.

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Beitragstext: O-Ton
Seit wenigen Jahren lebt Daniel Grygar auf der italienischen Insel. Während eines Urlaubs hatte er sich in die Landschaft und die Strände dort verliebt und wanderte aus. Inzwischen lebt er dort vom Meer, als Tauchlehrer. Damit gehört er zu den rund 1.200 Insulanern, die wegen der Costa Concordia Angst vor ihrer Zukunft haben.
O-Ton
Tausende Tonnen Öl und Treibstoff stecken noch in den Tanks des Kreuzfahrtschiffs. Die Menschen auf der Insel leben ausschließlich vom Tourismus. Die Einnahmen aus vier Monaten Hochsaison müssen das komplette Jahr reichen. Läuft bei der Bergung etwas schief, würden die Strände verseucht, hätte das fatale Folgen. Reiner Krumbacher ist aus Brühl auf die Insel ausgewandert. Er betreibt eine Tauchschule und sorgt sich um die Unterwasserwelten vor der Küste.
O-Ton
Die Taucher überlegen in diesen Tagen, welche Aufgaben auf sie zukommen, wenn alles irgendwann überstanden ist.
O-Ton
Helfen bei der Suche nach vermissten Passagieren können die einheimischen Taucher nicht, obwohl sie ihre Hilfe angeboten haben. „Zu gefährlich“ argumentieren die Behörden, sagt der Tauchlehrer. Nur Berufstaucher, vornehmlich von der Marine, kommen hier zum Einsatz. Diesen Job hat 26 Jahre lang Wilfried Hoffmann gemacht. Er ist Stabsbootsmann und Minentaucher. Wie geht es diesen Menschen, wenn sie in das Schiff abtauchen? Auf der Suche nach unter Wasser eingeschlossenen Menschen und fast mit der Gewissheit, zu spät zu sein.
O-Ton
Sich darauf vorzubereiten sei unmöglich, gesteht der erfahrene Taucher ein. Wer so etwas einmal erlebt hat, bekommt das nicht so leicht wieder aus dem Kopf.
O-Ton
Er wünscht seinen Kollegen in der Costa Concordia alles Gute.
Patrick Pröbsting Redaktion … Düsseldorf

O-Ton: Daniel Grygar, deutscher Auswanderer und Tauchlehrer, Isola del Giglio, Italien;
Rainer Krumbach, deutscher Auswanderer aus Brühl (NRW) und Inh. einer Tauchschule, Isola del Giglio;
Wilfried Hoffmann, Stabsbootsmann und ehem. Minentaucher, 24340 Eckernförde
Länge: 3:06 (divers kürzbar)
Autor: Patrick Pröbsting

erstellt: 26.01.2012 
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