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Info: Der Vorsitzende des Bundesverbands Deutscher Galerien und Editionen äußert sich am Rande der Cologne Fine Art & Antiques zu dem Ende Oktober mit einem Urteil zu Ende gegangenen, spektakulären Kunstfälscher-Prozess von Köln. Friese mahnt Konsequenzen an und stellt Forderungen auf.
Anmoderation: Es war einer der spektakulärsten Kunstfälscher-Prozesse der vergangenen Jahre, der Ende Oktober mit einem Urteil zu Ende ging. In diesen Tagen trifft sich die Kunstszene – Händler, Sammler und Experten – auf der Cologne Fine Art & Antiques in Köln. Die Verwunderung darüber, wie die Täter vermutlich Jahrzehnte gefälschte Werke von modernen Künstlern in den Markt schleusen konnten, besteht weiterhin. Im Kölner Kunstfälscher-Prozess hatte das Landgericht gegen die vier Angeklagten mehrjährige Haftstrafen verhängt. Gemeinsam hatten sie Gemälde unter den Namen bedeutender Künstler in den Markt geschleust. Der Drahtzieher, Wolfgang B., erhielt eine Haftstrafe von sechs Jahren. Das Quartett hatte vor Gericht zugegeben, mehrere Jahre lang gefälschte Meisterwerke der Avantgarde der 1920er- und frühen 1930er Jahre in den Kunstmarkt geschleust und dafür Millionenbeträge kassiert zu haben. Der Bundesverband Deutscher Galerien und Editionen (BVDG) hat sich zu diesem Kunstfälscher-Skandal ausführlich geäußert. Klaus Gerrit Friese ist der Vorsitzende des Verbandes. Herr Fiese, Fälschungen sind ein immer wiederkehrendes Thema in der Kunstszene, mit dem Urteil ist das Problem wohl nicht vom Tisch?
O-Ton 1: "Fälschungen sind ein Thema und deswegen haben wir erst nach dem Ende des Prozesses uns gemeldet ... und das ist unser Plädoyer gewesen in dieser Geschichte ... wenn wir auch sehen, welche Faszination dieser Fälscher ausgelöst hat ... damit von unserer Seite aus möglichst wenig in die Welt getragen wird."
Zwischenmoderation: Die Erfahrung zeigt, dass sich Kunstfälscher am Rande des Kunstbetriebes bewegen. Der Hauptangeklagte wollte besser sein als die Meister, so hat er im Prozess geäußert. Der Verbleib Dutzender Fälschungen bleibt ungeklärt. Inwieweit ärgert Sie, dass die Machenschaften des Täters als „Entlarvung“ des Kunstmarktes gedeutet wurde?
O-Ton 2: "Natürlich, das ist ein ganz großes Problem ... das dem Kunstmarkt etwas von seiner eigenen Gier vorgeführt wird ... aber darauf auf die Gesamtstruktur des Kunstmarktes hämisch blicken zu können ... halte ich für absurd."
Zwischenmoderation: Es gibt Datenbanken über Fälschungen, es gibt Experten, die Fälschungen aufstöbern, es gibt auch naturwissenschaftliche Verfahren, um gefälschter Kunst auf die Spur zu kommen. Was fordern Sie, welche weiteren Anstrengungen gegen den Fälscherbetrieb unternommen werden müssen?
O-Ton 3: "Also, ich finde, was wahnsinnig wichtig ist, ist einfach Sorgfalt ... sich so lange auf die Bilder einlassen bis man genau weiß ... Millionendinge hineinzuspielen."
Abmoderation: Nach dem spektakulären Kunstfälscher-Prozess hat sich der Vorsitzende des Bundesverbandes Klaus Gerrit Friese am Rande der Cologne Fine Art & Antiques zu dem Coup geäußert. Der Coup gilt als einer der größten Kunstfälscher-Skandale der deutschen Nachkriegsgeschichte. 55 Werke aus der Werkstatt des Haupttäters wurden als Nachahmung identifiziert, Gegenstand der Anklage waren aber lediglich 14 Bilder. Millionen sollen die Kunstfälscher kassiert haben und einen luxuriösen Lebensstil gepflegt haben. |