Anmoderation: Auf der interpack 2005 in Düsseldorf kommt die ganze Welt der Verpackungsspezialisten zusammen. Jeden Tag sind Zehntausende von Besuchern da, die sich unter anderem auch die modernsten Maschinen anschauen. Für uns Laien sind diese Hightech-Anlagen natürlich ein Buch mit sieben Siegeln – und irgendwie denkt man ja auch, na ja, diese Maschinen müssen eben irgendwas verpacken, das kann doch nicht so schwer sein. Aber unser Reporter Jörg Sauerwein, der übrigens auch absoluter Verpackungslaie ist, musste dann doch feststellen, das ist gar nicht so einfach mit den Verpackungen. Und schuld daran sind wir! Sie und ich... Beitragstext: Der Kunde – ein schwieriger Fall. Der Kunde will natürlich immer die beste Ware, natürlich auch immer zu einem günstigen Preis und natürlich will er Abwechslung. Nur, weil eine Schokolade beim Kunden heute gut ankommt, heißt das noch lange nicht, dass sie morgen noch gefragt ist. Denn der Kunde will auch immer wieder neu überzeugt werden. Neue Produkten, noch bessere Eigenschaften – UND immer wieder neue Verpackungen. Wer kauft denn bitte noch die klassische Tafel Schokolade? Da müssen Riegel her, oder Riesentafeln, oder Minitafeln, oder kleine Würfel, alle natürlich einzeln verpackt – und so weiter... Die Firma Bosch stellt zum Beispiel sowohl Süßwarenmaschinen als auch die dazugehörigen Verpackungsmaschinen her und Marketingchef Bernard Fenner kennt in seinem Verpackungsbereich die gestiegenen Ansprüche nur zu gut... O-Ton Fenner Ob es nun um das Verpacken von Schokolade oder Bonbons oder das Abfüllen von Bierflaschen geht – früher war unter anderem die Geschwindigkeit einer Anlage mit entscheidend für den Verkauf. Das hat sich immer mehr gewandelt, das wichtigste Stichwort für Winfried Batzke, den Geschäftsführer des Deutschen Verpackungsinstituts lautet: Flexibilität... O-Ton Batzke Diese Anforderung hat zum Beispiel auch die Warsteiner Brauerei an ihre neue Abfüllanlage gehabt, die vor kurzer Zeit in Betrieb genommen worden ist. 20 Millionen Euro hat die KHS-Anlage gekostet – und damit kann man eben auch sehr schnell auf Neuerungen reagieren. Mit 55 Tausend abgefüllten Glasflaschen pro Stunde ist sie, obwohl nagelneu, längst nicht die Schnellste, dafür aber flexibel. Der Kunde könnte nämlich von sich aus oder durch geschickte Marketingstrategien beeinflusst plötzlich sagen, dass er sein Bier gerne mal in etwas anderem als der üblichen 0,33 oder Halb-Liter-Flasche haben will. O-Ton Himmelsbach Jetzt könnte man meinen, okay, mehr Probleme wird der technische Leiter Peter Himmelsbach nicht bekommen, eine weitere Flaschengröße, das war es dann doch. Allerdings könnte sich auf dem Biermarkt von morgen wieder etwas ändern. Der Alptraum manches Biertrinkers wird wahr – die Plastikflasche setzt sich durch. Bier in Kunststoffflaschen lässt sich plötzlich gut verkaufen – und dann muss dieselbe Abfüllanlage auf einmal mit ganz anderen Materialien arbeiten... O-Ton Himmelsbach Deshalb haben die Verpackungsexperten immer wieder gut zu tun. Wir Kunden wollen immer wieder neu gelockt und überzeugt werden und das nicht zuletzt auch mit neuen Verpackungen. JS Düsseldorf, aus Düsseldorf JS |