interpack 2005 | 21.04.05 - 27.04.05 | Düsseldorf
Kollegengespräch: "Intelligente Verpackungen"

Anmoderation: Einkaufen ohne Verpackungen ist heute völlig undenkbar. So gut wie alles wird irgendwie verpackt – und die neuesten Technologien und Trends rund um die Verpackung werden gerade auf der interpack 2005 in Düsseldorf gezeigt. Für uns dabei ist unser Reporter Jörg Sauerwein.

Frage 1: Ich hab gehört, dass es unter anderem pfiffige Lösungen z.B. für Teebeutel gibt, bei denen man nicht mehr das Problem des Tropfens hat – der Teebeutel wird quasi mit der Verpackung ausgequetscht, ohne dass die Finger nass werden. Das klingt schon mal ganz pfiffig, aber wenn es um intelligente Verpackungen geht, dann meinen die Fachleute etwas anderes...

Frage 2: Du hast unter anderem von Farbskalen gesprochen, mit denen mir etwas über den Zustand des Lebensmittels verraten wird. Da wird auf der interpack zum Beispiel auch im Bereich der Getränkedosen etwas ganz Pfiffiges vorgestellt: Die Dose mit der integrierten Kühlanzeige...

Frage 3: Beim Thema intelligente Verpackung gibt es wahrscheinlich noch einiges mehr, an dem die Techniker und Wissenschaftler schon arbeiten und worüber auf der interpack in Düsseldorf bereits gesprochen wird.

Abmoderation: Na, das ist doch mal wirklich praktisch. Die knusprige Pizza aus der Mikrowelle – die neuesten Verpackungstrends von der interpack 2005 aus Düsseldorf, danke an unseren Reporter Jörg Sauerwein.

 

Antwort 1: Das ist richtig – intelligente oder auch aktive Verpackungen dienen vor allem dazu, die Lebensmittel länger und kontrollierbar haltbar zu machen. Also zum Beispiel eine Makrele, die in einer Folie eingeschweißt ist – ob die jetzt noch gut ist oder nicht, könnte man vielleicht riechen, wenn man die Packung aufreißt, oder aber man verwendet neue Packmittel, an denen Dieter Sandmeier vom Fraunhofer Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung schon arbeitet...
O-Ton Sandmeier
Und dann könnte demnächst auf einer Folie eine Farbskala zu sehen sein, an der erkennbar ist, ob der Fisch schon stinkt, oder nicht. Ein anderes Problem ist zum Beispiel der Sauerstoff – in Verpackungen von Lebensmitteln, zum Beispiel bei einem Saft oder bei Fleisch sorgt der Sauerstoff dafür, dass die Sachen schneller schlecht werden. Eine aktive Verpackung kann den Restsauerstoff im Innenraum einer Verpackung binden und die Lebensmittel so länger haltbar machen. Dafür gibt es bisher zum Beispiel schon so kleine Beutelchen, die dem Produkt beigefügt werden können, und die sauerstoffbindendes Material in sich haben...
O-Ton Sandmeier
Und deshalb muss das am besten die Verpackung selbst leisten – und da stehen die entsprechenden Lösungen kurz vor der Markteinführung.

Antwort 2: Ja genau, das ist irgendwie auch eine intelligente Verpackung. Ich war bei Sylvia Blömker von Ball Packaging Europe, die hat diese Dosen...
O-Ton Blömker
Da ist es ja schon schade, dass wir beim Bier in Deutschland wegen des Dosenpfandes wohl nur selten in den Genuss dieser Kühlanzeige kommen werden. Aber das Tolle an dieser Anzeige ist, dass sie auch für andere Dinge denkbar ist. Denn, die Farbe auf der Dose ist...
O-Ton Blömker
Und das ist natürlich schon praktisch, ob eine solche Anzeige demnächst allerdings auf jeder Spinatpackung zu finden ist, bleibt abzuwarten, denn das ist natürlich auch eine Kostenfrage.

Antwort 3: Es gibt verschiedenste Bereiche, mit denen sich zum Beispiel auch Dieter Sandmeier vom Fraunhofer Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung noch beschäftigt. Da geht es zum Beispiel um bestimmte Wellelängenbereiche des Lichts, die manche Lebensmittel schädigen und die von Folien herausgefiltert werden sollen oder um das Gas Ethylen, das zum Beispiel bei Obst die Reifung beschleunigt – dieses Gas sollen Verpackungen quasi aufsaugen können. Oder aber das Problem, dass zum Beispiel Fleisch vor schädlichen Mikroben geschützt werden soll...
O-Ton Sandmeier
Daran arbeitet man im Fraunhoferinstitut fieberhaft, bis zur Markteinführung wird das aber wohl noch ein paar Jahre dauern. Jetzt schon auf dem Markt taucht eine ganz andere Art von intelligenter Verpackung auf, über die sich vor allem die Singles freuen werden. Mikrowellen-Mahlzeiten können aus dem Kühlregal direkt in die Mikrowelle – inklusive kompletter Verpackung
O-Ton Sandmeier
Und andere neue Folien machen es zum Beispiel möglich, dass Frühlingsrollen oder Pizza sogar in der Mikrowelle knusprig werden können.

O-Ton: Dr. Dieter Sandmeier, Gruppenleiter, ABteilung Lebensmitteltechnologie, Fraunhofer Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung, Freising;
Sylvia Blömker, Director Public Relations, Ball Packaging Europe Holding GmbH & Co. KG, Ratingen
Länge: 4:55 (3 Antworten, divers kürzbar und einzeln einsetzbar)
Autor: Jörg Sauerwein

erstellt: 22.04.2005 
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