Info: O-Töne eines Galeristen aus Tokio, der gerade auf der ART COLOGNE ein Kunstwerk zur Katastrophe in Fukushima ausstellt. Eine Zeichnung, die ein Atomkraftwerk und das Meer davor zeigt. Wie ist es entstanden, wie begegnen japanische Künstler dem Desaster und wie denkt er selbst?
Nanzuka antwortet auf folgende Fragen:
1. Wann ist das Bild entstanden - wie haben Sie mit dem Künstler zusammen gearbeitet?
2. Wie beeinflusst eine so schreckliche Situation die Arbeit Ihrer Künstler?
3. Gibt es momentan noch das nötige Interesse an Kunst in Japan?
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Übersetzung der O-Töne
1. Er hat diese Arbeit ein paar Tage nach der Katastrophe gezeichnet. Ich hatte ihn eine Stunde nach dem Erdbeben angerufen und er sagte mir, er habe keine Energie mehr zum Arbeiten. Er war so geschockt. Ich habe ihn gebeten, weiter zu arbeiten, weil es das Einzige ist, was er als Künstler in dieser Situation machen kann.
2. So ein riesiges Desaster beeinflusst Künstler immer. Es ist nur manchmal sehr schwierig für sie, etwas dazu in ihrer Arbeit auszudrücken. So viele Menschen sind tot und die Probleme sind noch immer nicht gelöst. Wir wissen nicht, was in der Zukunft passiert - es ist sehr beängstigend und sehr kompliziert.
3. Ich bin mir sicher, dass die meisten Betroffenen (Opfer) gerade nicht den Kopf frei haben, um an Kunst zu denken. Aber die Kunst muss sich mit der Zukunft beschäftigen. Es wird eine wichtige Verantwortung für die Künstler sein, sich mehr für die Zukunft auszudenken.
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