Info: Ein Kollegengespräch zur METAV 2010. Wie ist die Branchensituation, wohin geht es in der Zukunft im Werkszeugmaschinenbau und wie sieht es mit dem Nachwuchs aus?
Anmoderation: Die Werkzeugmaschinenbauer treffen sich zurzeit in Düsseldorf auf der METAV. Zum einen zeigen die Unternehmen ihre Innovationen, zum anderen kommt immer wieder die Frage auf, wo stehen wir eigentlich? Der Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken sagt: die Talsohle ist durchschritten.
Frage 1: Unser Reporter Markus Dohmann ist auf der METAV in Düsseldorf, Markus wie ist die Stimmung in der Branche?
Frage 2: Die Automobilindustrie könnte in den nächsten Jahren der Werkzeugmaschinenindustrie trotz aller Einbrüche auch noch viel Arbeit bescheren?
Frage 3: Werkzeugmaschinenbau - ist das eine Branche die noch genügend Nachwuchs findet, um später mit Fachkräften auch Zukunftsprodukte herstellen zu können?
Abmoderation: Danke, Markus Dohmann von der Messe METAV in Düsseldorf. Die Werkzeugmaschinenfabrikanten treffen sich da zurzeit mit Innovationen, Zukunftsideen und Nachwuchsfragen.
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Antwort 1: Die Stimmung scheint vielfach besser zu sein, als es die Situation zurzeit hergibt. Viele sind noch in Kurzarbeit. Doch die Werkzeugmaschinenfabrikanten sind sich sicher: Ja, es geht wieder aufwärts. Martin Kapp, Vorsitzender, Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken: O-Ton Es wird aber auch darüber diskutiert - wie komme ich von einer Abhängigkeit von der Automobilindustrie weg. Ein Einstieg für einige Unternehmen in die Medizintechnik wird da diskutiert. Nur, ein Umsatteln ist sicherlich nicht für alle sinnvoll.
Antwort 2: Keine Frage, die Automobilindustrie setzt verstärkt auf umweltfreundlichere Autos, die Motoren werden sich weiter verändern. Elektroautos werden wohl die Zukunft bestimmen. Na ja und für diese neuen Produktionsprozesse werden natürlich auch neue Werkzeuge und neue Werkzeugmaschinen gebraucht. Ein wachsender Markt, die Elektromotorik. Umweltschutz ist hier überhaupt ein Thema auf der METAV. Energieeffizienz ist da das Schlagwort. Da wird hier kräftig dran gebastelt - effizientere Maschinen und Prozesse zu entwickeln. Der Zukunftsmarkt Umwelt wird hier sehr stark wahrgenommen und die Branche setzt da sowohl jetzt schon Maßstäbe - als auch insgesamt große Hoffnung in diesen Markt.
Antwort 3: Im vergangenen Jahr sah das mit dem Nachwuchs nicht ganz so rosig aus. Für zwanzig bis dreißig Prozent der offenen Ausbildungsstellen konnte kein qualifizierter Nachwuchs gefunden werden. Aber der Nachwuchs soll auch hier auf der Messe angelockt werden. Denn die Zukunft in der metallbearbeitenden Industrie liegt nämlich nicht mehr im klassischen Handwerk, sondern vielmehr am Computer. Das wissen viele nicht. Und mittlerweile werden da auch andere Zielgruppen angesprochen. Angehende Werkzeugmaschinenbauer dürfen gerne Abitur mitbringen, technisches Verständnis sowieso und wer schon einmal ein Computerprogramm entwickelt hat, ist auch klar im Vorteil. Na ja, und die Bandbreite fasziniert eben auch: Automobilindustrie, Raumfahrt oder Medizintechnik. Auch viele Mädels interessieren sich für diese Branche. Also man kann hier seine Bewerbungsmappen abgeben. Und es gibt ja auch eine Sonderschau "Maschinenbauer - Job mit Power".
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