Info: Spezielle Antikörper können verhindern, dass Infektionen durch den Aids-Erreger HIV ausbrechen. Der Haken dabei: Bislang werden solche Antikörper aufwendig und teuer in Zellkulturen hergestellt. Dieser Schutz vor den AIDS-Folgen lässt sich aber auch kostengünstig in Pflanzen "züchten".
Anmoderation: Spezielle Antikörper können verhindern, dass Infektionen durch den Aids-Erreger HIV ausbrechen. Der Haken dabei: Bislang werden solche Antikörper aufwendig und teuer in Zellkulturen hergestellt. Dieser Schutz vor den AIDS-Folgen lässt sich aber auch kostengünstig in Pflanzen "züchten", wie Fraunhofer-Forscher auf der BIOTECHNICA 2009 zeigen. Tim Sauerwein berichtet
----------------
Beitragstext: Jedes Jahr infizieren sich etwa 2,7 Mio. Menschen mit HIV. Schutz vor Ansteckung können Antikörper gegen den AIDS-Erreger bieten. Pascal Thom, Diplomant am Fraunhofer Institut O-Ton 2G12 bindet ein Eiweiß an der Oberfläche des Virus und der AIDS-Erreger kann nicht mehr an die Immunzellen andocken. Molekularbiologe Dr. Stephan Hellwig. O-Ton Doch das ist aufwendig und teuer. O-Ton Das ist natürlich deutlich kostengünstiger. O-Ton Damit sich die Antikörper demnächst aus Pflanzen ernten lassen, haben die Wissenschaftler das Gen für den Wirkstoff in das Erbgut einer Tabakpflanze eingeschleust. O-Ton Entwickelt wurde eine automatisierte Pilotanlage mit der es möglich ist, bis zu 1.000 Kilogramm Pflanzenmaterial zu verarbeiten. Im nächsten Schritt wird getestet, ob die Anwendung am Menschen sicher ist. O-Ton Nach den Tests am Menschen geht es um die Herstellererlaubnis. O-Ton Doch bis Behörden zugestimmt haben, ein Hersteller gefunden ist und alle Tests abgeschlossen sind, dauert es noch etwa zwei bis drei Jahre, so Hellwig weiter. Danach soll dann möglicherweise eine Art Gel auf den Markt kommen, dass dann bei täglicher Anwendung den sicheren Schutz vor HIV garantieren soll. Tim Sauerwein, Hannover / Aus Hannover, Tim Sauerwein |