Anmoderation: Was es demnächst auf deutschen Tellern gibt, das wird im Moment in Düsseldorf auf den Messen InterMopro, InterCool und InterMeat vorgestellt. Auf den drei Messen für Molkereiprodukte, Tiefkühleware und Fleisch- und Wurstwaren werden die neuesten Trends gezeigt. Jetzt fragen Sie sich vielleicht, was es beim Essen für neue Trends geben soll, aber die gibt es tatsächlich.
Frage 1: Jörg Sauerwein ist unser Reporter in Düsseldorf, Du hast tatsächlich einiges an Neuigkeiten gefunden?
Frage 2: Naja, wie bei vielen Dingen ist dann wohl auch wichtig, dass man dran glaubt – und wenn 40 Prozent weniger Fett drin ist, ist das ja auch tatsächlich gar nicht so verkehrt. Ob’s schmeckt, muss natürlich jeder selbst ausprobieren. Hast Du denn neben Aloe Vera-Würstchen noch andere Neuigkeiten gefunden?
Abmoderation: Das würde mich auch nicht wunden, danke Jörg. Wer sich die ganzen neuen Leckereien ansehen und auch probieren will, der kann das noch bis Mittwoch tun. Die InterMopro, InterCool und InterMeat sind zwar Fachmessen, aber für 22 Euro kommt da jedermann hinein.

Antwort 1: Ja, und zwar gibt es zum Beispiel jetzt Wurst und Schinken mit Aloe Vera. Kein Scherz – Astrid Schmidt von der Osnabrücker Firma AVO bietet hier Aloe Vera-Gewürzmittel an, die dann vom Fleischer verwurstet werden können. Und man sollte sich dann nicht wundern, wenn die Wurst am Ende ein bisschen nach Limette schmeckt...
O-Ton Schmidt
Aloe Vera in der Wurst – und unter dem Schlagwort Wellness lässt sie sich dann besser verkaufen, hoffen die Hersteller, nicht zuletzt auch weil die Aloe Vera-Wurst 40 Prozent weniger Fett haben soll. Was der Chef des Deutschen Wellness-Verbandes Lutz Hertel davon hält, dass es jetzt auch Aloe Vera-Wurst gibt, die unter dem Stichwort Wellness verkauft werden kann?
O-Ton Hertel
Aber die gehen auf, geschätzte 70 Milliarden Euro geben die Deutschen in diesem Jahr rund um ihre Gesundheit aus, und da sind Krankenkassenausgaben noch gar nicht drin. Und Wellness ist in diesem großen Kuchen eben ein Trend, der sich gut verkauft, bei den Milch und Joghurt-Erzeugnissen ja schon seit längerem, jetzt eben auch mit der Aloe Vera-Wurst...
Antwort 2: Naja, vor allem merkt man, dass die Marketingstrategen richtig zugeschlagen haben. Da gibt’s zum Beispiel eine neue Mischung aus Mortadella und Geflügelleberwurst – diese Streichwurst dann auch noch verpackt in einer Bärendose, bei der Bärchenwurst werden viele Kinder begeistert an der Kühltheke stehen bleiben. Neue Ideen sind heute enorm wichtig, hat mir der Fleisch-Fachjournalist Michael Jakobi verraten
O-Ton Jakobi
Oder da gibt’s dann den Satansbraten – ein Braten, der direkt mit Marinade in einer Alubackbox gekauft wird und komplett in den Ofen kommt. Ob der höllisch gut ist, habe ich nicht probiert, aber höllisch wenig selbst machen, das ist ein anderer großer Trend, der hier zu sehen ist. Immer mehr so genannte Convenience-Produkte, die einem das Leben so einfach wie möglich machen. Oder gleich gar keine Arbeit mehr, so wie mit der berühmten Käse-Sahne, die Spucki im Traumschiff Surprise so anpreist. Nach dem Coffee-to-go, den es hier übrigens auch als kalten Latte-Macchiato oder Espresso-Drink mit viel Milch aus dem Kühlregal gibt, also die Käse-Sahne-Torte-to-go. Hergestellt von der Hack AG, verkauft an die Fastfood-Kette mit dem M, und da wird noch vieles mehr -to-go kommen, ist sich der Vorstandsvorsitzende Peter Hack sicher...
O-Ton Hack
Ich denke mal, da wird es nicht mehr lange dauern und dann gibt es auch Spinat to go oder die Erbse am Stiel.