COLOGNE FINE ART & ANTIQUES 2008 | 19.11.08 - 23.11.08 | Köln
Von Prachtteppichen und Holzzwillingen – die Cologne Fine Art & Antiques 2008

Info: Kollegengespräch über die Höhepunkte der Cologne Fine Art & Antiques, wie die Zwillingsfiguren der Ewe, über das teuerste Bild der Schau (Emil Nolde: 2,65 Millionen Euro), Führungen für Kinder und die Lage auf dem Kunstmarkt.

Anmoderation: Spitzenwerke der Kunst- und Antiquitätenwelt warten im Moment in Köln auf Bewunderer und Käufer. Die Cologne Fine Art & Antiques 2008 öffnet am Dienstag (19.11.08) ihre Tore. Und sie eröffnet einen spannenden Dialog: Europäische moderne Kunst trifft auf alte Meisterwerke aus China und Asien.

Frage 1: Katrin Brodherr hat sie schon gesehen. Was hat Dir denn am besten gefallen?

Frage 2:
Das teuerste Bild auf der Messe ist ein Gemälde von Emil Nolde. 2,65 Millionen Euro soll das kosten. Wer kauft denn so was?

Frage 3:
Sonderschauen auf der Messe zeigen u.a. Zwillingsfiguren der EWE. Was verbirgt sich genau dahinter?

Abmoderation:
  Die Cologne Fine Art & Antiques wartet mit einer Menge ungewöhnlicher Überraschungen auf. Lohnend nicht nur für Sammler, auch für Kunstliebhaber mit kleinem Geldbeutel. Gucken kostet mit der Tageskarte 20 Euro pro Person.

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Antwort 1:
Es ist einfach unglaublich, wie viele tolle Dinge es hier zu entdecken gibt. Gemälde von Max Liebermann und Paula Modersohn-Becker, daneben vierhundert Jahre alte russische Ikonen oder traditionell japanische Holzschnitte mit wunderschönen Blütenzweigen - einfach, klar und ungeheuer entspannend. Das ist schon fast Wellness-Kunst. Etwas weiter stehen übermannshohe afrikanische Holzskulpturen, stilisierte Frauen, mit denen die Künstler die Mutterschaft feiern. Die zehnjährige Lena aus Rodenkirchen fand aber einen dreihundert Jahre alten Teppich aus Tibet am schönsten. Der ist nachtblau und in der Mitte prangt silberhell Buddha:
O-TON
Ja, genauso geht`s mir auch.

Antwort 2:
Ja; das hab ich mich auch gefragt. Es handelt sich um Zinnien und Sonnenblumen, ein Ölgemälde aus dem Jahr von 1940. Und das ist ein seltenes Prachtexemplar für echte Sammler. Das hat mir Klaus Gerrit Friese erzählt. Und der muss es wissen, er ist nämlich Vorsitzender des Bundesverbands Deutscher Galeristen und Editionen in Köln.
O-Ton
Also die Finanzmarktkrise ist erst einmal kein Thema für den deutschen Kunstmarkt. Noch nicht, denn Kenner sagen: der Kunstmarkt reagiert öfter mit einigen Monaten Verzögerung auf Krisen.

Antwort 3:
  Die Ewe sind Volksstämme in Westafrika. Also zum Beispiel aus Ghana oder Togo. Und bei ihnen gibt es unglaublich viele Schnitzkunstwerke, die Zwillinge zeigen. Sie gelten als Zeichen göttlichen Segens, als etwas ganz Besonderes, das das Ansehen der Eltern und der ganzen Familie erhöht. Und die zehn bis 15 cm großen Holzfiguren sind Erinnerungen an Zwillingspärchen, die schon früh gestorben sind - sei es bei der Geburt oder als Kleinkinder. Um sich an sie zu erinnern, ließen die Eltern von einem Schnitzer eigens Holzfiguren anfertigen, so ähnlich wie wir Familienfotos haben. Und diese unglaubliche Sammlung wird zum ersten Mal überhaupt gezeigt - eine Weltpremiere also.

O-Ton: Lena, 10, aus 50996 Rodenkirchen, Messebesucherin;
Klaus Gerrit Friese, Vorsitzender des Bundesverbands Deutscher Galerien und Editionen, 50667 Köln
Länge: 2:11 (3 Takes, einzeln einsetzbar und leicht kürzbar)
Autor: Katrin Brodherr

erstellt: 19.11.2008 
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