Info: Bobby Schenk, Deutschlands wohl bekanntester Weltumsegler ist seit mittlerweile 41 Jahren auf allen sieben Weltmeeren unterwegs. Bereits mehrfach hat er die Welt umsegelt - gemeinsam mit seiner Frau Carla. Heute will er die Lust am Segeln und der großen weiten Welt auch anderen Segelfans weitergeben. Auch auf der hanseboot 2008.

Anmoderation: Wer Bobby Schenk bei einem seiner Vorträge zuhört und seine Diashows sieht, den packt nicht selten das Fernweh. Kein Wunder, denn der passionierte Segler und gelernte Jurist hat viel zu erzählen von der großen weiten Welt. Bereits vor über vier Jahrzehnten segelte er mit seiner Frau Carla zum ersten Mal um die ganze Welt. Seitdem sind 100.000 weitere Meilen dazugekommen und zahlreiche Segel und Fachberichte von ihm veröffentlicht worden. Dennoch denkt der 43-Jährige noch lange nicht ans Aufhören. Auf seinen Seminaren, wie an diesem Wochenende auf der hanseboot in Hamburg, steckt er auch andere Segelbegeisterte mit seiner Reiselust an.

O-Ton 1: „Auf dem Seminar wollen wir vermitteln, was sich auf einer Weltumseglung abspielt... Unterschied zwischen Wochenendtörn und Weltumseglung... immerhin 25.000 Meilen bei eine Umseglung zurückzulegen... drei oder vier Jahre unterwegs...250 Tage auf See... andere Länder und Leute kennen zu lernen."

Zwischenmoderation: Sie sind ja normalerweise Richter in Bayern. Was treibt einen Juristen auf eine Reise um die Welt?

O-Ton 2: „Eine Parallelwelt.... Waren beide passionierte Segler und auch in unseren Berufen... Segeln hat mehr Gewicht bekommen...vier Jahre um die Welt gesegelt... jetzt sind wir wieder schon seit 7 Jahren auf unserem Schiff... unser Schiff liegt im Moment in Malaysien... in 7 Tagen geht’s wieder zurück."

Zwischenmoderation: Wo gefällt’s Ihnen denn am allerbesten?

O-Ton 3: "Mit Abstand am schönsten ist es in der Südsee, in Französisch-Polynesien. Tahiti und Bora Bora... In Morea haben wir drei Jahre lang gelebt... das ist landschaftlich am schönsten... Südostasien... da faszinieren uns die Menschen und die Lebensweise."

Zwischenmoderation: Wenn man eine Weltreise plant, muss vieles stimmen. Die Technik, die Segelkenntnisse - eben viele Faktoren. Worauf kommt’s denn moralisch an?

O-Ton 4: "Auf die innere Einstellung.... Nicht lange vorausplanen... nur zielstrebig auf ein Ziel lossegeln... Flexibilität... nicht zu sicherheitsbewusst... bei zu vielen Fragen soll man die Finger davon lassen und zu Hause bleiben."

Zwischenmoderation: Und man braucht wahrscheinlich auch das passende Schiff, oder?

O-Ton 5: "Ein paar unserer Referenten sind mit einem Schiff aus der ehemaligen DDR losgesegelt, für 6000 Mark damals... mit 300 Mark pro Monat ausgekommen... zurückgekommen, Beruf ergriffen, zwei Kinder in die Welt gesetzt... andere sind älter, haben sich ein großes Schiff für anderthalb Millionen gekauft, sind auch zufrieden... schwer zu sagen... hängt sehr viel von einem selbst ab."

Zwischenmoderation: Worauf möchten Sie persönlich an Bord auf keinen Fall verzichten?

O-Ton 6: "Was ich unbedingt brauch’....vor 35 Jahren hätte ich gesagt ‚ Nix. Nur Luft zum Atmen’... Altersfrage.... Heute schon etwas mehr Komfort... aber wenn Sie so genau fragen: In den Tropen brauche ich einen Kühlschrank. Ich bin zu alt, zu warme Butter oder warmes Bier zu trinken... habe ich auch schon alles gemacht."

Zwischenmoderation: Und was ist mit Ihrer Frau Carla?

O-Ton 7: "Natürlich brauche ich meine Skipperin, meine Mannschaft... ohne die geht nix... manchmal, wenn wir lossegeln und ich fühle mich nicht so doll, lege ich mich eine Weile hin und lasse sie das machen... Sage: ‚Carla, mach Du das mal."

Zwischenmoderation: Wie lange wollen Sie noch weitersegeln?

O-Ton 8: „Die gesundheitliche Belastung ist ja schon da... auch Frage der medizinischen Versorgung erhebt sich... macht man sich früher ja keine Gedanken... als wir unseren Katamaran bestellt haben, wurde mir für das Großfall eine elektrische Winsch angeboten... habe gesagt, dass, wenn ich das Großsegel nicht mehr mit Muskelkraft hochbekomme - it’s time to say good bye."

Zwischenmoderation: Was war Ihr schönster Moment in über 40 Jahren Weltumsegelung?

O-Ton 9: "Das war, als wir bei unserer ersten Atlantiküberquerung Land gesehen haben... ein Moment, den man nicht vergisst... vor allem, weil das Land da war, wo wir es erwartet haben und wo ich es berechnet habe... damals mein möglicherweise größtes Erfolgserlebnis."

Abmoderation:  Vielen herzlichen Dank, Bobby Schenk. Deutschlands wohl bekanntester Weltumsegler über die Faszination an der großen weiten Welt.