Info: Ein Bremer Werfteigner feiert pünktlich zum 80. Geburtstag seines Unternehmens eine echte Premiere. Zum ersten Mal hat die Winkler-Werft ein komplettes Schiff gebaut. Der Luxus-Daysailer "Leu" kann derzeit auf der Internationalen Bootsmesse "hanseboot" in Hamburg besichtigt werden.

Anmoderation: Die Bremer Bootswerft Winkler hat sich zu ihrem 80. Geburtstag selber ein ganz besonderes Geschenk gemacht. Zum ersten Mal seit ihrer Gründung im Jahr 1928 haben die Schiffsbauer  einen kompletten Neubau abgeliefert. Und zwar einen wahrlich luxuriösen. Der Daysailer „Leu" besteht nicht nur aus Hightech-Materialien und wirkt nach außen bereits ultramodern – auch das Innenleben des Schiffes hat etliche technische Finessen. Natürlich müssen Bootsbauer bei allem, was sie konstruieren oder reparieren mit ganzem Herzen dabei sein. Davon ist Werft-Chef Hans Stützle überzeugt. Dass sein Unternehmen jetzt ein ganzes Schiff gebaut hat, ist für ihn aber durchaus etwas ganz Besonderes.
Herr Stützle, wie kam es denn dazu, dass Sie nach über einem Dreiviertel-Jahrhundert Schiffsreparaturen, Inventar- und Zubehörbau jetzt plötzlich ein ganzes Schiff gebaut haben?

O-Ton 1: „Ich habe den Eigner beim Segeln kennen gelernt ... als er merkte, dass ich Bootsbauer bin, wollte er, dass wir ein paar Pläne angucken ... fragte, ob wir das Schiff für ihn bauen können... machen wir..."

Zwischenmoderation: Gewissermaßen ein Geburtstagsgeschenk?

O-Ton 2: „Passt... sind 80 Jahre alt geworden... haben eine richtig große Tauffeier gefeiert... gewissermaßen das Geschenk zum 80."

Zwischenmoderation: Und was Sie da gebaut haben ist schon ein richtig gutes Stück geworden, oder?

O-Ton 3:  "Wir haben einen High Performance Racer Daysailer gebaut... kann man für Tagestouren nutzen... auch für Ragatta-Segeln... sind zwei Regatten gesegelt, haben beide gewonnen."

Zwischenmoderation: Über welche Finessen kann man sich denn freuen, wenn man mit der „Leu" unterwegs ist?

O-Ton 4: "Sie haben in diesem Schiff vier feste Kojen... zwei Salon-Sofas... eine vollwertige Pantry... eine vollwertige Navigationsecke... Badezimmer und separate Dusche... ein Cockpit mit zwei Bänken und ausfahrbarem Schiff... zwei Steuerräder... unheimlich viel Technik."

Zwischenmoderation: Also alles Hightech bei der „Leu"?

O-Ton 5:  "Das Schiff hat sehr moderne Linien, klassische Farben... außen und das Innendesign sind hochmodern... der Eigner weiß Technik zu nutzen und sich den Alltag dadurch leichter zu machen... er hat darum gebeten, dass man viele Sachen technisch und komfortabel löst."

Zwischenmoderation: Und das ist natürlich nicht ganz billig - 985.000 Euro - ohne Extras.  Haben Sie noch ein paar andere Zahlen für uns?

O-Ton 6: "Das Schiff ist 13,80 m lang, hat eine Breite von 4 m, mit runter gefahrenem Hubkiel einen Tiefgang von 3,25 m... verdrängt ca. 9,5 t... 120 qm Segelfläche am Wind... hat eine Selbstwendefock.. Mast ist 21,70 m lang... sind damit schon 14 Knoten gesegelt."

Zwischenmoderation: Die „Leu" war also Ihr erster Komplettbau nach 80 Jahren. Auch der letzte?

O-Ton 7: „Wenn wir einen annähernd so guten Eigner finden wie den jetzigen Eigner, dann werden wir wieder ein Schiff bauen... wenn wir gut mit ihm zusammenarbeiten können, wenn er weiß, was er will, dann bauen wir wieder eins."

Abmoderation:

Vielen Dank für das Interview, Hans Stützle. Ein Bremer Werfteigner zum ersten Komplettbau seines Unternehmens seit der Gründung vor 80 Jahren.