Info: Klassische Formen und aufpolierte Schönheit statt hochmoderner und immer extravaganterer Yachten - die "anitra" und die "Sphinx" sind die Stars für alle hanseboot-Besucher, die Oldtimer-Yachten sehen möchten. In jahrelanger Kleinst- und Schwerstarbeit sind die beiden Segelyachten aus den 20er und 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wieder aufpoliert worden und beeindrucken jetzt in vollem Glanz auf der Internationalen Bootsmesse in Hamburg.
Anmoderation: Größer, schneller, luxuriöser – auf der hanseboot können die Besucher in diesem Jahr einmal mehr Motor- und Segelyachten bestaunen, die mit Superlativen wie irren Ausmaßen, hochwertigstem Interieur oder Mordspreisen aufwarten. Mittendrin finden sich aber auch zwei ganz alte Sahnestücke, die sogar Fans ultramoderner Wasserflitzer den Atem stocken lassen. „Anitra" und „Sphinx" – zwei Oldtimer aus den 20er und 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts – liebevoll und aufwändig restauriert und zu neuem alten Glanz aufpoliert. Die beiden so genannten 12er Segelyachten sind die heimlichen Stars der Messe und führen die Besucher zurück in die Vergangenheit, als Segeln noch ein weißer Herrensport war.
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Beitragstext: Glänzendes, aufpoliertes Mahagoni in Kontrast zu hellem Teak, an Bord Silberglanz und modernste Technik - 21 Meter lang und in klassischer schnittiger Form - wer die „Anitra" zum ersten Mal sieht, glaubt kaum, dass die Dame bereits 80 Jahre auf dem Buckel hat. Aber damit sie so aussieht, hat ihr Restaurator und Werfteigner Josef Martin auch über vier Jahre ordentlich Schweiß und Mühe investieren müssen. O-Ton 1928 von der deutschen Werft Abeking & Rasmussen für den noblen New Yorker Yachtclub erbaut, hatte „Anitra" eigentlich bereits ein ganz gutes Schiffs-Leben hinter sich und siechte bis 2002 so langsam vor sich hin. Bis der Radolfzeller in ihr Leben trat und ihr neuen Atem einhauchte - kein Wunder, dass der 58-Jährige dabei sogar so was wie Vatergefühle entwickelte. O-Ton Ein paar Meter neben der „Anitra" präsentiert sich - nicht weniger eindrucksvoll - die 11 Jahre jüngere „Sphinx". Die ehemalige Ausbildungsyacht "Ostwind" der Marine guckte vor ihrer Schönheitskur ähnlich marode aus der Wäsche. Gemeinsam mit Freunden hat der Flensburger Oliver Berking das gute Stück zweieinhalb Jahre lang aufgemöbelt und dabei gleichzeitig noch eine Werft gegründet. O-Ton Mittlerweile sieht die „Sphinx" wieder richtig klasse aus - und natürlich - sie ist genau wie die „Anitra" wieder in ihrem Element - dem Wasser - unterwegs. Genau wie für Josef Martin ist die Restaurierung der alten Yacht für Oliver Berking eine Gefühlssache. Die ultramodernen und luxuriösen Neuerscheinungen im Boots- und Yachtenbau nimmt er zwar zur Kenntnis - sein Herz schlägt da doch eher für die Klassiker. O-Ton Aus Hamburg Jana Mohme / Jana Mohme, Hamburg
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