interpack 2008 | 24.04.08 - 30.04.08 | Düsseldorf
"Big brother is watching you" am Verkaufsregal

Info: Kollegengespräch mit O-Tönen über ein Verfahren, das nach dem Motto "Big brother is watching you" die Augenbewegungen der Kunden vor dem Verkaufsregal im Supermarkt misst. Allerdings geschieht hierbei alles ganz legal und auf freiwilliger Basis.

Anmoderation: Gleich mehrere große Lebensmitteldiscounter gerieten in den letzten Wochen und Monaten in die Schlagzeilen, weil sie ihre Mitarbeiter per Videoüberwachung kontrolliert und so deren Intimsphäre verletzt haben. Nun wird das ganze sogar noch ausgeweitet! Zumindest wurde ein Gerät entwickelt, dass Kunden überwacht beziehungsweise deren Augenbewegungen am Verkaufsregal misst, hat unser Messe-Reporter Andreas Hecker auf der Interpack in Düsseldorf herausgefunden. Andreas, leben wir nun tatsächlich in einem Überwachungsstaat?

Zwischenmoderation: Welche Idee steckt dahinter, wenn die Supermärkte die Augenbewegungen ihrer Kunden messen und auswerten?

Zwischenmoderation: Wie funktioniert die Augenüberwachungsmethode?

Abmoderation: Wie wirken Verpackungen und Produkte? Mit Hilfe des Eye-Tracking-Verfahrens schauen Supermärkte ihren Kunden auf die Augen und messen die Bewegungen, um so das Warenangebot zu verbessern.

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Antwort 1: Könnte man in der Tat meinen. Supermärkte schauen ihren Mitarbeitern per Videoüberwachung bis auf die Unterwäsche und nun den Kunden tief in die Augen. Aber ganz so dramatisch ist es nicht. Hinter dem so genannten „Eye tracking" – übersetzt Blickbewegungsregistrierung - steckt eine ganz einfache Absicht. Es soll gemessen werden, welche Produkte sich der Kunde wie lange anschaut. Denn offenbar wissen viele Unternehmen gar nicht, was ihre Kunden interessiert, meint Michael Schiessl vom Psychologischen Institut eye square, die dieses Projekt betreuen und auswerten:
Ton Schiessl 1

Antwort 2: Na ja, das simple und völlig legitime Ziel ist es natürlich, das Warenangebot zu optimieren, um so den Umsatz zu steigern. Aber auch in punkto Service könnte hier dem Kunden geholfen werden, so Schiessl:
Ton Schiessl 2

Antwort 3: Nun, im Gegensatz zur Videoüberwachung von Supermarkt-Mitarbeitern geschieht dies alles auf freiwilliger Basis und ist eigentlich ein alter Hut.1906 wurden die ersten Geräte entwickelt und im Bereich der Mensch-Maschine-Forschung eingesetzt - gut 100 Jahre später ist da die Technik natürlich etwas moderner:
Ton Schiessl 3

O-Ton: Michael Schiessl, Geschäftsführer eye square GmbH, Berlin
Länge: 1:40 (3 Fragen - 3 Antworten)
Autor: Andreas Hecker

erstellt: 25.04.2008 
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