INTERMODELLBAU 2008 | 16.04.08 - 20.04.08 | Dortmund
Als noch der Wind das Flugzeug antrieb: 30 Jahre Modellbaugeschichte

Info: Kurzbeitrag zu 30 Jahren Geschichte des Modellsports. Drei Veteranen erzählen aus ihren Kinder- und Jugendtagen, als Schiffe, Loks und Flugzeuge noch nicht elektronisch gesteuert wurden.

Anmoderation: Computer sind aus dem Modellbau nicht mehr wegzudenken. Das trübt aber nicht die Erinnerung an die gute alte Zeit, als Flugzeuge noch vom Wind angetrieben wurden und Modellschiffe an die Leine genommen werden mussten, damit sie nicht weg schwimmen. Katrin Brodherr hat ein paar Veteranen des Modellsports getroffen, die vielleicht noch nicht alt sind, aber erfahren. Und das seit Kindertagen.

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Beitragstext: Alfred Ulmer ist ein ganz alter Hase. Mit neun Jahren fing der heutige Vertriebsleiter des schwäbischen Modellherstellers Graupner mit dem Modellbau an. Flugzeuge hatten es ihm angetan. Ein Riesenspaß, nur eines störte: Modellbau war ganz schon teuer. Allein die Funkfernsteuerung kostete in den 60er Jahren über 200 Mark.
O-Ton:  Ich musste ein halbes Jahr lang Zeitung austragen. Heute können Jugendliche das mit dem Taschengeld von zwei Monaten.
Nur noch 40 Euro kostet eine moderne Steuerung heute. Und die kann auch noch viel mehr. Genauso wie die Flugzeuge: dank Kunsttoff sind sie sind stabiler, leichter und ihre Motoren dank Elektronik und Digitaltechnik leistungsfähiger geworden.
O-Ton: Wir können schneller fliegen, wir können weiter fliegen ... früher 5 – 7 Minuten ... heute 20 Minuten
Hmm, schneller, weiter – da muss ich dann ja auch ganz schön weit laufen, um das Flugzeug wieder einzusammeln
O-Ton: Nein, dass muss ich mir nicht einsammeln. Ich habe ja eine Funkfernsteuerung, die verhindert, dass das Flugzeug weg fliegt
Das war früher ganz anders, weiß Willi Horn. Der Präsident des Deutschen Modellflieger Verbandes erinnert sich noch gut an die Zeit, als Flugzeuge gar nicht gesteuert werden konnten. 
O-Ton: Das heißt man musste dann einen Hügel suchen ... Hilfsmittel, dass das Flugzeug nicht zu weit weg flog ... Leinen angezündet ... Flugzeug ging runter.. das waren die Anfänge der Modellfliegerei
Heute hat die Computertechnik das Sagen. Nicht nur beim Fliegen, auch Modelleisenbahnen werden längst digital gesteuert und selbst Modellschiffe muss man nicht mehr an die Leine nehmen, damit sie nicht weg schwimmen. Dieter Matysek, Vorsitzender des Deutschen Dachverbands für Schiffsmodellbau und Schiffsmodellsport „Nauticus", findet allerdings, dass der Computer noch ganz andere Vorteile bringt: Die vielen kleinen technischen Gimmicks.
O-Ton: Ich stehe hier gerade vor einem Seenotrettungsschiff ... man kann die Radarantennen drehen, Beiboote ins Wasser lassen ... das war früher ungemein schwierig ... ist heute keine Thema mehr.
Schöne digitale Modellwelt eben.
Katrin Brodherr, Dortmund
Aus Dortmund Katrin Brodherr.

O-Ton: Alfred Ulmer, Vertriebsleiter Graupner Modellbau, Kirchheim/Teck
Willi Horn, Vorsitzender des Deutschen Modellfliegerverbands, Bonn;
Dieter Matysick, Vorsitzender des Deutschen Dachverbands für Schiffsmodellbau und Schiffsmodellsport „Nauticus“, Stuttgart
Länge: 2:34 (leicht kürzbar)
Autor: Katrin Brodherr

erstellt: 16.04.2008 
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