Info: Modedesignerin Pia Fischer hat ihre Liebe zu Modeetiketten entdeckt. Aus den kleinen Labelnamen, die in Hemd, Bluse oder Pullover eingenäht sind, und am Hals oft unangenehm kratzen, macht sie Portemonnaies, Taschen und sogar ganze Kleider. Bis zu 3.000 Etiketten verarbeitet sie dabei und sitzt bis zu vier Monaten an den Kreationen, die zwischen Kunst und Mode changieren. Ein Porträt.
Anmoderation: Ein Kleid aus dreitausend Einzelteilen – das gibt es wirklich. Und zwar nicht aus Paris, New York oder Mailand, sondern made in Germany. Die Berliner Modedesignerin Pia Fischer vollbringt diese kreative Heldentat. Und sie recycelt dabei auch noch, was andere wegwerfen oder nicht mehr brauchen: Knöpfe, Reißverschlüsse und sogar Modeetiketten. Ihre Kreationen zeigt sie zur Zeit auf der Creativa in Dortmund. ----------------- Beitragstext: Es gibt sie in jedem Pulli, Hemd und jeder Bluse. Modeetiketten mit dem Firmennamen. Manchmal kratzen diese kleinen Stoffstreifen ganz schön am Hals und wir schneiden sie heraus. Aber aus den Stofffetzen gleich ein ganzes Kleid nähen? Wie kam Pia Fischer denn auf diese Idee? O-Ton: Durch eine Kritik: Mach doch mal was ungewöhnliches Zehn Jahre ist das jetzt her. Die gelernte Modedesignerin legte sofort los. Und zwar gleich mit der ganz großen Nummer: drei Kleider aus bis zu dreitausend Einzelteilen. O-Ton: Das erste aus Modeetiketten, das zweite aus 3.000 Knöpfen und das dritte aus 700 Reißverschlüssen Also, das stelle ich mir eher unter Strafarbeit vor. Ist Pia Fischer etwa Masochistin? O-Ton: An der Nähmaschine schon Mit ihren Portemonnaies, Taschen und Kleidern hat sich die Berliner Designerin eine große Fangemeinde ernäht. Der VW-Konzern bestellte bei ihr schon mal ein „VW-Kleid" für eine Präsentation und auch ein berühmter Schweizer Komiker kommt regelmäßig in ihre Laden. O-Ton: Emil Steinberger verschenkt Taschen und Accessoires ... kommt mit seiner Frau .. zeige ihnen den ganzen Laden Taschen gibt es bei Pia Fischer ab 90 Euro, der Preis für die Kleider richte sich nach dem Einkommen des Käufers. O-Ton: Ich verlange den Stundenlohn, den der Käufer verdient... bis zu 15.000 Euro. Wer weniger verdient, kommt billiger davon. Solche Mode verdient dann wohl das Etikett: sozial gerecht. Auch ein neuer Trend. Katrin Brodherr, Dortmund Aus Dortmund: Katrin Brodherr. |