K 2007 | 24.10.07 - 31.10.07 | Düsseldorf
Kunststoff auf der K 2007: oft unscheinbar und doch Hightech

Info: Beitrag über moderne Kunststoffe und ihre Anwendungsmöglichkeiten, wie sie in einigen Beispielen auf der K 2007 in Düsseldorf gezeigt werden.

Eine gekürzte Version des Beitrags finden Sie am unteren Ende dieser Seite.

Anmoderation: Stellen Sie sich mal eine Welt ohne Kunststoff vor – da würde kaum etwas von dem, was wir täglich benutzen, noch funktionieren. Autos, Computer, Handys, Kaffeemaschinen und so weiter... überall steckt mehr oder weniger viel Kunststoff drin. In Düsseldorf zeigt die Branche auf der weltgrößten Messe rund um Kunststoff und Gummi, der K 2007, was sie aktuell kann. Unser Reporter Jörg Sauerwein hat sich für uns auf der Messe mal umgeschaut...

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Beitragstext:
O-TON: Sound Maschine
Hier bläst gerade eine knapp 15 Meter hohe Blasfolienanlage der Firma Reifenhäuser eine blaue Kunststofffolie in Richtung Hallendecke, bis die Folie oben fest und entsprechend über Rollen geführt wieder nach unten kommt und aufgewickelt wird. Was nach einfacher Plastikfolie aussieht, ist richtige Hightech, Unternehmenschef Ulrich Reifenhäuser über die Maschine für rund 2 Millionen Euro...
O-TON: „...das Besondere ist... fünf Schichten... Toleranzen der Einzelschichten gehen runter bis auf ein my... eine Schicht sind dann über die ganze Folie nur ein bis anderthalb my... ein my ist ein Tausendstel Millimeter..."
Diese Folien werden zum Beispiel zum atmosphärisch dichten Verpacken von Lebensmitteln wie Fisch oder Fleisch verwendet, können über entsprechende Klimafunktionen die Haltbarkeit der Lebensmittel noch verbessern oder über Verfärbungen anzeigen, dass die Kühlkette unterbrochen wurde. Unscheinbarer Kunststoff, der aber schwierig herzustellen ist und viel kann. Das steckt auch in einem neuen Stuhl – ein so genannter Freischwinger, also nicht klassisch mit vier Beinen, sondern mit einem Rahmen, der hinten frei schwingt. Andreas Eipper von BASF...
O-TON: „...das Besondere an dem Stuhl ist das Design, das Konstantin Grcic, Designer des Jahres 2006 und das ist die Kombination aus Design und dem Material... neues Material entwickelt... um so einen Freischwingerstuhl zu realisieren..."
Denn der schwingende Stuhl ist komplett aus Kunststoff, in einem Teil gefertigt und soll, trotzdem er durchaus elegant wirkt, durchaus einiges aushalten. Selbst ein Sumoringer soll sich ohne Probleme auf den Stuhl setzen können...
O-TON: „Kein Problem, der kann noch einen Kumpel auf den Schoß nehmen, das hält immer noch."
Ein richtiger Hingucker ist ein Konzept-Auto von Rinspeed, dessen Karosserie komplett aus einem transparenten Kunststoff besteht. Damit will Johannes Seesing von Bayer zeigen, dass aus diesen Materialien künftig zum Beispiel auch die Seitenscheiben bestehen können – Glas wird im Auto immer seltener...
O-TON: „...wesentlich leichter... im Design freier... Sie können Formen realisieren, die in Glas nicht mehr machbar sind... sind auch stabiler... kann mit Hammer nicht zerstört werden wie ein Glasteil."
Obwohl Kunststoff im Gegensatz zu Metall, Holz oder Glas als Werkstoff noch sehr jung ist, kann er heute schon enorm viel. Michael Hermann vom europäischen Verband der Kunststofferzeuger Plastics Europe geht sogar soweit zu sagen, das Kunststoff so gut wie alles könne. Grenzen gebe es kaum noch und wenn, dann nicht mehr lange...
O-TON: „...gibt physikalische Grenzen... aber können Kunststoffe einsetzen als Feuerschutz am Hochofen... oder in der Antarktis und an anderen Grenzen arbeiten wir noch..."
Und Kunststoff kann durchaus ökologischer sein, als mancher vielleicht denkt, denn zum Beispiel gibt es jetzt einen Weichschaum für Polstermöbel oder Matratzen und der enthält etwa zu einem Drittel Rizinusöl.
JS Düsseldorf, aus Düsseldorf JS

O-Ton: Ullrich Reifenhäuser, geschäftsführender Gesellschafter, Reifenhäuser GmbH & Co KG, Troisdorf;
Dr. Andreas Eipper, Produktmanager, BASF AG, Ludwigshafen;
Johannes Seesing, Projektmanager, Bayer MaterialSience AG, Leverkusen;
Michael Hermann, Plastics Europe
Länge: 3:03 (gekürzte Version unten auf dieser Seite)
Autor: Jörg Sauerwein

erstellt: 24.10.2007 
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