ENTSORGA-ENTECO 2006 | 24.10.06 - 27.10.06 | Köln
Mülldetektive - auf der Suche nach falschem Biomüll

Info: Gelber Sack, Restmüll, Bio, Papier, Glas... Mülltrennung kann ganz schön anstrengend sein. Da verirrt sich dann auch schon mal ein Joghurt-Becher in die Biotonne – und führt zu großen Problemen auf der Mülldeponie. Die Firma Maier & Fabris aus Tübingen hat sich mit diesem Problem befasst und ein spezielles Gerät für Müllautos entwickelt. Dieses Gerät findet falschen Müll in der Biotonne.

Anmoderation: So ein Müll: schon wieder ist der Joghurt-Becher im Eifer des Gefechts in der Biotonne gelandet. Macht ja nichts – Deckel zu – wird schon keiner merken. Das passiert einer aktuellen Studie zu Folge gut 10 Prozent der Haushalte in Deutschland. Sehr zum Ärger der Entsorgerfirmen. Sie müssen nämlich die Fremdkörper aufwändig aus dem Biomüll wieder heraus suchen. Die Tübinger Firma Maier & Fabris hat deshalb ein spezielles System entwickelt. Geschäftsführer Hans Jörg Maier:

O-Ton 1: „Unser System muß man sich so vorstellen... es wird eine rote Karte oben eingeklemmt."

Zwischenmoderation: Und diese rote Karte ermahnt den Bürger, in Zukunft doch bitte sorgfältiger zu sein. Andererseits gibt es aber auch als Lob eine grüne Karte – wenn wirklich nur Bioabfälle in der Mülltonne waren. Bisher mussten die Müllmänner mit der Hand in der Biotonne wühlen und nach falschen Materialien suchen. Diese Suche nach den Störstoffen übernimmt nun aber der Detektor.

O-Ton 2: „Das sind zunächst einmal alle Störstoffe, die metallhaltig sind... also leitfähig sind."

Zwischenmoderation: Das heißt: Kunststoff oder Glas findet der Detektor natürlich nicht. Die Erfahrung der Entsorgungsunternehmen hat aber gezeigt: wenn sich Metall-Teile im Biomüll finden, dann sind auch schnell mal Windeln oder Chipstüten mit dabei. Eine rote Karte ist also auf jeden Fall angebracht. Metall im Biomüll hat aber auch für die spätere Kompostierung schlimme Folgen. 

O-Ton 3: „Metallische Störstoffe bedeuten auch... ihre Stoffe herausholen."

Zwischenmoderation: Und noch einen Vorteil hat das strenge Sortieren des Mülls: dadurch können die Müllgebühren günstiger werden. Die Beseitigung von Restmüll kostet pro Tonne durchschnittlich 200 Euro. Beim Biomüll sind es nur 70 Euro.

O-Ton 4: „Die Motivation des Bürgers über den Geldbeutel... zu Gunsten der Bürger zurück zu drehen."

Abmoderation: Die Detektoren am Müllauto werden schon von vielen Städten und Landkreisen in Deutschland erfolgreich eingesetzt. Weitere Gemeinden interessieren sich zurzeit dafür – im Interesse der Umwelt und auch unseres Geldbeutels.

O-Ton: Hans Jörg Maier, Geschäftsführer, Maier & Fabris GmbH, Tübingen
Länge: 1:41 (4 O-Töne)
Autor: Daniela Reimann

erstellt: 25.10.2006 
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