Dach + Wand 2006 | 15.02.06 - 18.02.06 | Köln
Tonnen von Schnee auf den Dächern – wie geht’s weiter?

Info: Beitrag mit O-Tönen über die aktuelle Situation angesichts der vielen eingestürzten Dächer durch Schneelasten. Was sollten Hausbesitzer oder Kommunen tun, was kommt auf sie sowohl jetzt aktuell als auch in den nächsten Monaten zu etc. O-Töne vom Dachdeckerverbands-Präsidenten, einer Statikerin und dem Wetterexperten Jörg Kachelmann.

Die gekürzte Version des Beitrags finden Sie am unteren Ende dieser Seite.

Anmoderation:
Wir haben die Bilder alle gesehen, eingestürzte Dächer unter Tonnen von Schnee und Eis hat es in den letzten Wochen jede Menge gegeben. Experten sprechen davon, dass zeitweise jeden Tag durchschnittlich zwei Dächer zusammengebrochen sind. Viele Fachleute in Sachen Dach sind zurzeit auf der Dach + Wand in Köln und natürlich ist auch dort der Winter mit den einstürzenden Dächern ein Thema. Was muss jetzt passieren und wie geht es weiter...

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Beitragstext:
Das Risiko durch Dächer, die einstürzen könnten, ist gleich zweierlei: zum einen können die Menschen im Haus zu Schaden kommen, zum anderen aber können auch diejenigen, die einem Einsturz zuvorkommen wollen, beim Freischaufeln auf dem Dach verunglücken. Der Präsident des Deutschen Dachdeckerverbandes Karl-Heinz Schneider sieht die Bilder von schneeschaufelnden Menschen auf den Dächern mit Grausen...
O-TON Schneider: Menschen, die sich im Sommer nie aufs Dach trauen würden...
Nicht nur, dass die Menschen vom Dach fallen, sie können zum Beispiel auch durch Lichtkuppeln stürzen, die sie wegen des Schnees im Dach nicht gesehen haben. Das ist für Schneider einer der Ansatzpunkte, über den sich die Hausbesitzer Gedanken machen sollten...
O-TON Schneider: Durchsturzsichere Lichtkuppeln...
Die vielen eingestürzten Dächer, allen voran natürlich die Eishalle in Bad Reichenhall, bei deren Dacheinsturz 15 Menschen starben, werden vielerorts zu einem veränderten Denken führen. Davon geht auch die Statikerin Josefa Wittbold aus...
O-TON Wittbold: ...ähnliche Auswirkungen wie Flughafenbrand auf Brandschutz...
Hausbesitzer oder Kommunen sollten im Zweifelsfall auch nach den Erfahrungen dieses Winters in den nächsten Monaten unbedingt ihre Dächer überprüfen lassen. Denn nur weil bisher vielleicht noch nichts passiert ist, muss das nicht unbedingt so bleiben.
O-Ton Witbold: ...zum Teil nachträgliche Änderungen an Dächern, ohne Berechnungen...
Außerdem sollte man durchaus für bestimmte Gebiete überlegen, ob die Schneegebiete nicht angepasst werden sollten. Mittels der Einstufungen in Schneegebiete müssen Bauplaner die Dachkonstruktionen berechnen. Bayern könnte zum Beispiel komplett zum Schneegebiet drei, der höchsten Stufe, erklärt werden, was bisher nicht überall der Fall ist. Dass dieser Winter bisher mit seinen Schneemengen örtlich sehr extrem war, bestätigt auch Wetterexperte Jörg Kachelman: ...Schneehöhenrekorde...
Aber niemand kann vorhersagen, ob dieser Extremfall nicht schon im nächsten Winter wieder eintritt oder sogar noch übertroffen wird. Auch im Moment gibt Kachelmann aber noch keine Entwarnung...
Kachelmann: ...Regen macht noch mehr an Gewicht aus...
JS Köln, aus Köln JS

O-Ton: Karl-Heinz Schneider, Präsident, Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks, Köln;
Dipl. Bau-Ing. Josefa Wittbold, Statikerin, Wittbold Ingenieurbüro, Witten;
Jörg Kachelmann, Wetterexperte, Meteomedia, Schweiz
Länge: 4:30
Autor: Jörg Sauerwein

erstellt: 15.02.2006 
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